William, der Arzt, Sportler und Organisator

Inmitten der Wirren des Zweiten Weltkriegs erhebt sich ein Mann wie kein anderer: William Jefimowitsch, ein Chefarzt und geborener Organisator. Friedrich Wolf erzählt die fesselnde Geschichte eines Mannes, der mit der Kraft eines Vulkans und der Leidenschaft eines Pioniers sein Lazarett führt. Von der rauen Landschaft des Urals bis zu den kriegsgebeutelten Fronten vor Moskau – William meistert jede Herausforderung mit unerschütterlichem Optimismus und unerbittlichem Arbeitseifer. Diese eindrucksvolle Erzählung zeigt, wie ein einzelner Mensch durch Freude an der Arbeit und unermüdlichen Einsatz Unmögliches möglich macht. Ein inspirierendes... alles anzeigen expand_more

Inmitten der Wirren des Zweiten Weltkriegs erhebt sich ein Mann wie kein anderer: William Jefimowitsch, ein Chefarzt und geborener Organisator. Friedrich Wolf erzählt die fesselnde Geschichte eines Mannes, der mit der Kraft eines Vulkans und der Leidenschaft eines Pioniers sein Lazarett führt. Von der rauen Landschaft des Urals bis zu den kriegsgebeutelten Fronten vor Moskau – William meistert jede Herausforderung mit unerschütterlichem Optimismus und unerbittlichem Arbeitseifer. Diese eindrucksvolle Erzählung zeigt, wie ein einzelner Mensch durch Freude an der Arbeit und unermüdlichen Einsatz Unmögliches möglich macht. Ein inspirierendes Leseerlebnis über Mut, Hingabe und die Macht des menschlichen Geistes.



Seine erste Wirkungsstätte war im Ural, in Magnitogorsk. William liebt den großen Maßstab, den „vollen Puls“. In Magnitogorsk – diesem jungen Erzgiganten des Ural – hatte er über ein zu ruhiges, gleichmäßiges Leben nicht zu klagen. Das war ein riesenhafter Aufbau mit allen Schwierigkeiten. Zehntausende russischer Landarbeiter wurden hier im Stoßtempo zu Industriearbeitern. Aus gewaltigen Zelt- und Barackenlagern erstand im Handumdrehen eine neue Stadt. Die Menschen verstanden noch nicht, was Hygiene bei solchen Massenansammlungen bedeutet. Die Betriebs- und Wohnungshygiene musste organisiert werden. Die Menschen mussten belehrt werden. Die Freizeit musste organisiert werden. Kulturpark, Sportplätze, Kinderkrippen, Bibliotheken, Musikhallen, Lichtspielbühnen und Theaterräume, Radausflüge, Skifahrten, Langstreckenläufe. Und schließlich das Krankenhaus selbst. Die Chirurgische Station. Die Bakteriologische Abteilung. Die Ausbildung des Sanitätspersonals. Seine eigene Weiterbildung in der Chirurgie. Der tägliche klinische Dienst. Zudem: das Klima war nicht gerade angenehm. Fast dreiviertel des Jahres war es ziemlich rau und kalt im Ural. Man wohnte in Baracken. Seine Frau mit dem kleinen Sohn zog nach einem klimatisch milderen Ort.

William selbst blieb. Es war sein Auftrag. Es war auch seine Vorliebe für das stürmische Tempo der Arbeit, für das Ausmaß der Arbeit, für den riesigen Maßstab, für den Aufbau, für den Ural. Magnitogorsk entsprach seiner eigenen Natur. Er hat sich dort wohl bewährt. Er wurde ordinierender Arzt der chirurgischen Abteilung. Er blieb dabei der passionierte Boxer und Fußballspieler, der Organisator auf allen Gebieten. Es gab damals noch beim Bau der neuen Industrie- und Wohnzentren die „Subbotniki“. Freiwillig half man an dem freien Tag der Woche bei Schulbauten, Krankenhausbauten, man schleppte Steine, verrichtete Erdarbeiten. William, der ordinierende Chirurg, forderte an einem solchen Subbotnik drei seiner Kollegen zu einem Wettkampf heraus. Bei Erdarbeiten und beim Steineschleppen hätte er sie sowieso an die Wand gedrückt. Man wählte das Entleeren der Autos, die mit Weißkohl gekommen waren. Es war ein lustiger Wettkampf. William entlud allein zwei schwere Lastautos mit Kohl während der Zeit, in der zwei seiner Kollegen von nur einem Auto den Kohl herunterwarfen. „Freude muss es machen, das ist die Hauptsache!“ Das Boxen, die Chirurgie, das Einrichten einer Station, auch das Kohlabladen!



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

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