Sascha, der Regimentsarzt der Kubankosaken

Sascha, ein junger Regimentsarzt der Kubankosaken kämpft im Zweiten Weltkrieg an vorderster Front. Von den Hörsälen der Moskauer Universität wird er zu den rauen Schlachtfeldern vor Moskau gestoßen. Durch einen Schicksalsschlag verliert er seinen Arm, doch seine Entschlossenheit und Hingabe, Menschen zu helfen, bleiben unerschütterlich. Diese mitreißende Erzählung ist ein fesselndes Zeugnis menschlicher Stärke und des unbeugsamen Geistes in den dunkelsten Zeiten der Geschichte. Der 22. Juni 1941. – Krieg! Am 23. Juni sitzt er mit den jungen Kollegen seines Semesters bereits marschbereit auf einem Moskauer Bahnhof. Sie warten... alles anzeigen expand_more

Sascha, ein junger Regimentsarzt der Kubankosaken kämpft im Zweiten Weltkrieg an vorderster Front. Von den Hörsälen der Moskauer Universität wird er zu den rauen Schlachtfeldern vor Moskau gestoßen. Durch einen Schicksalsschlag verliert er seinen Arm, doch seine Entschlossenheit und Hingabe, Menschen zu helfen, bleiben unerschütterlich. Diese mitreißende Erzählung ist ein fesselndes Zeugnis menschlicher Stärke und des unbeugsamen Geistes in den dunkelsten Zeiten der Geschichte.



Der 22. Juni 1941. – Krieg!

Am 23. Juni sitzt er mit den jungen Kollegen seines Semesters bereits marschbereit auf einem Moskauer Bahnhof. Sie warten auf ihren Zug.

Am 24. Juni Abfahrt. Er ist zu einer Fliegerabteilung einberufen und wird mit den andern Kameraden der gleichen Ausbildung sofort zu dem Stab der Flieger der Westfront kommandiert. Unterwegs erstes Bombardement durch deutsche Flieger. Als sie vor Minsk ankommen, brennt die Stadt.

Sie werden umgeleitet zu einem andern Zentrum.

Am 1.

Juli Ernennung zum Bataillonsarzt und Kommandierung auf einen großen Flugplatz der Westfront als diensttuender Arzt am Startplatz zur Überwachung des Gesundheitszustandes der Flieger, in der Versorgung der Verwundeten und im Ortsdienst.

„Am 18. August, nach dem Befehl, dass alle jungen Ärzte in der vorderen Kampffront tätig sein sollen, bekam ich eine neue Kriegsbeorderung und flog zu meinem neuen Truppenteil, zur Kavallerie, zu den Kubankosaken – vom modernen Flugzeug zum Pferd.“

Zuerst war Sascha doch etwas verdutzt, da er noch nie auf einem Pferd gesessen hatte. Was war zu machen? Es musste geschafft werden, und es wurde geschafft. Der ehemalige Moskauer Feinmechaniker und jetzige Regimentsarzt ritt mit den Kubankosaken gegen den Feind. „Bald war ich sehr stolz und froh, gerade zu dieser Kosakendivision gekommen zu sein, die der bekannte General Dowator führte. Unser Regiment wurde sofort eingesetzt. Wir waren eigentlich stets in Bewegung, sehr oft weit im Hinterland des Gegners.“ Sascha war als Arzt immer mit dabei, immer zu Pferde, meist bei dem Regimentsstab. Wegen ihrer Beweglichkeit waren sie nie einem bestimmten Hauptverbandplatz angeschlossen; den mussten sie sich meist erst suchen. Überhaupt befanden sich der Arzt und das übrige Sanitätspersonal dieses Kosakenregiments, das sehr viele Sonderaufgaben hatte und oft im Rücken des Feindes operierte, in einer besonderen Lage. Das ganze Verbandmaterial und alles Arztinstrumentarium musste auf den Reit- und Handpferden mitgeführt werden. Die Verwundeten konnte man nur vertrauenswürdigen Bauern oder Partisanen in Obhut geben. In die Hände der Deutschen zu fallen, wäre für einen Kosaken der sichere und qualvolle Tod gewesen. Lebend haben die Deutschen wohl kaum einen Kosaken in diesem Krieg gefangen.

„Ich hatte dagegen oft mit deutschen Gefangenen und Verwundeten zu tun. Sie waren im Sommer und Herbst ganz anders als später im Winter. Im Sommer waren sie dreist und höhnisch, im Winter aber sehr deprimiert, schweigsam und jämmerlich anzusehen in ihren dünnen und oft zerfetzten Röcken und Mänteln. Viele hatten sich Frauenschals um den Kopf gewickelt, ja, sie trugen gegen die Kälte Frauenhemden und sogar Frauenröcke, die sie unseren Bäuerinnen geraubt hatten. Alle hatten furchtbare Angst, von uns erschossen zu werden. Das hatten ihre Offiziere ihnen beigebracht.“

Bei einem Ritt ins feindliche Hinterland erbeutete die Truppe einen deutschen Panzerwagen, darin waren die merkwürdigsten Dinge: unter anderem auch Frauenkleider, Kopftücher, sogar Puppen und Kinderspielzeug. „Wozu hatten sie diese Sachen, die man doch wahrhaftig nicht zum Kriegführen braucht, mitgenommen?“, fragt mich Sascha.



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

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