Die Geheimnisse des Roten Meeres
Roman. Mit Fotografien des Autors
Henry de Monfreid stammte aus bestem Hause, war befreundet mit Matisse, Gauguin, Cocteau und Teilhard de Chardin. Nach einigen frustrierenden Jahren als Ingenieur brach er 1911 auf nach Dschibuti am Roten Meer und nannte sich fortan Abd-el-Haï, »Sklave der Schöpfung«. Er kaufte sich ein Schiff und lebte unter Fischern, Perlentauchern, Schmugglern, Piraten, Waffenhändlern als einer der Ihren. Das Gesetz galt ihm wenig, und für die Beamten der Kolonialmacht hatte er nur Verachtung übrig. In dreitausend Briefen an seine Freunde hatte er bereits seine Abenteuer geschildert, als Joseph Kessel ihn überredete, doch endlich ein Buch zu schreiben. Als dann Die Geheimnisse des Roten Meeres erschien, wurde er auf einen Schlag zur Legende. Seine Erlebnisse am Roten Meer und später in Afrika sind der gigantische, berückende, mythische Stoff zu einem umfangreichen Œuvre, das bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat.
Henry de Monfreid, geboren 1879 in Leucate, Frankreich, ist einer der großen Abenteurer und Abenteuerschriftsteller des 20. Jahrhunderts. Seine über 75 Romane und Erzählungen handeln von seinen Erlebnissen in den Regionen um das Rote Meer und am Horn von Afrika. Er schmuggelte Waffen, Haschisch, handelte mit Perlen und war ein illustrer Akteur und Spion in den Ränkespielen der Großmächte, die sich in der Region um die Vorherrschaft stritten. Henry de Monfreid starb 1974.
»Packend, (selbst)kritisch und minuziös schildert Monfreid sein ›Paria-Leben‹ in Djibouti und Äthiopien, die verlogenen Spiele der Kolonialpolitik, aber auch den Farbenrausch der Natur, die ›kupfernen Körper‹ jemenitischer Fischer, die Pein der Perlentaucher – oder eine archaische Bauchoperation mit viel Weihrauch, heisser Butter, Termiten und Mimosendornen. Henry de Monfreid wurde 95 und zum Mythos.«
»Als ich das Buch zu lesen begann, tauchten vor meinen Augen wie von selbst Bilder französischer Impressionisten auf. Ich war erstaunt, als ich später erfuhr, dass im Elternhaus des Autors, selbst Kind eines Malers, Künstler wie Matisse oder Gauguin ein und aus gegangen waren. Was den Helden des Buches betrifft, so mische man einen Löffel Lawrence von Arabien, ein Prise Antoine de Saint-Exupéry und vielleicht noch ein wenig Hemingway. Das Ergebnis: der Autor Henry de Monfreid selbst. Das Buch erzählt von Aufbruch und Sehnsucht. Es bietet in gleicher Weise Stoff für Abenteurer wie für Träumer. Diese Buch ist einfach schön.«
»Kann ein Bestseller 80 Jahre überleben, kann ein Abenteuerroman, der 1931 in Frankreich Furore machte, heute noch fesseln, kann ein erfolgreicher ›Modeautor‹ heute noch gelesen werden? Das sind die Fragen, die sich angesichts der deutschen Erstausgabe von Henry de Monfreids Roman Die Geheimnisse des Roten Meeres stellen. Der Unionsverlag hat diese Fragen vorbehaltlos bejaht und dem Publikum etwas geschenkt, das schon einmal ein Klassiker war und auch wieder werden könnte. Das Genre Abenteuerroman ist viel zu eng für das bravouröse Werk, das jetzt in der schönen Übersetzung von Gerhard Meier vorliegt. So intensive Landschaftsbeschreibungen der atemberaubenden Schönheiten des Meeres, der Gestade und Inseln, der Riffs und des Sternenhimmels liest man nicht in Abenteuerromanen. So genaue, anthropologisch wie ethnografisch ergiebige Porträts der Menschen, denen der Abenteurer nicht immer freiwillig begegnet, findet man selten. So unterhaltsam und voller Selbstironie erzählt der Autor von seinen kleinen und großen Gesetzesübertretungen. Täglich raucht er seine Opiumpfeife, wandert zwischendurch auch mal ins Gefängnis, zwischen allen Stühlen trainiert er sich den Überlebenswillen des echten Abenteurers an.«
»Das Buch ist spannend, lehrreich und anschaulich erzählt. Zwischen den Zeilen erkennt man den diskreten, intelligenten Autor, der seinen Lesern Raum lässt. Kaum Wertungen, keine Belehrungen, dafür gebanntes Beschreiben und aufgeregtes Handeln. De Monfreid schafft beides, Atmosphäre und Zusammenhänge. Damit gewinnt er erzählerisch immer wieder an Fahrt. Er schreibt wie vom Monsun getrieben – uns Lesern bläst dabei der Fahrtwind durchs Haar.«
»Dass einer ein so unverdrossenes Vergnügen an der Tollkühnheit hat, sich wie ein – Odysseus des Roten Meeres listenreich aus Piratenangriffen, gestellten Fallen, Verfolgungsjagden auf hoher See und tückischen Untiefen befreit und dabei auch noch weltgewandt, kenntnisreich und begabt genug ist, aus dem Erlebten herzzerreißend schöne und pulsbeschleunigend spannende Literatur zu machen, stimmt einen ungeheuer heiter. Monfreid ist eine herrliche Abwechslung zu dem Übermaß an Befindlichkeitsliteratur, mit der man es dieser Tage zu tun hat. Vielleicht macht auch das exotische Setting ganz einfach Spaß. Prall gefüllt mit genialen Porträts, Gesprächsszenen, Landschaftsbildern und mit kühnen Segelmanövern, bei denen einem fast das Herz stehenbleibt.«
»Ein grandioser Erfahrungsbericht zwischen Exotismus und Kritik am Kolonialismus. De Monfreid gelingt es auf beeindruckende Weise, den Leser ganz für sich zu gewinnen: Man schmeckt, riecht und fühlt, als wäre man selbst dabei. Das Bild, das der Autor in den Geheimnissen des Roten Meeres von der Region zeichnet, ist von Gegensätzen geprägt. Einerseits lässt er uns teilhaben an paradiesischen Zuständen. Andererseits schildert de Monfreid den harten, arbeitsreichen Alltag der Menschen, mit denen er zusammentrifft: Arabische und afrikanische Seeleute, Perlentaucher und Sklaven werden von einheimischen und europäischen Kaufleuten ausgebeutet. Die Geheimnisse des Roten Meeres ist ein Buch, das regelrecht vor Leben strotzt. Es ist eine reportageartige Abenteuergeschichte, aber auch ein Selbstporträt – der sehr lesenswerte Entwicklungsroman eines Aussteigers.«
»Henry de Monfreid flüchtet aufs Meer. Vor allem flüchtet er vor dem kleinbürgerlichen Europa. Wird lieber Perlentaucher. Streitet lieber mit jemenitischen Piraten. Schmuggelt Waffen an den Briten vorbei nach Ägypten. Schmuggelt Haschisch. Ist in Äthiopien Besitzer eines Elektrizitätswerks. Sitzt im Gefängnis. Ist im ersten Weltkrieg Spion für Frankreich... Henry de Monfreid war auch ein feiner Schriftsteller: und selbst wenn er über sich erzählte , ließ er dem Roten Meer die Hauptrolle. Und ist nach wie vor Medizin gegen das Fernweh.«
»Henry de Monfreids abenteuerliche Erzählungen bestechen mit Zeitkolorit, genauen Beschreibungen von Natur und Mensch, sowie den kulturellen Gepflogenheiten, die unterhaltsames Konfliktpotenzial bieten. Die anschaulich beschriebene Operation ohne Narkose, bei der die Schnittverletzung an einem Magen mit Hilfe von Termiten geflickt wird, bleiben noch lange in Erinnerung. Genauso wie eine Verfolgungsjagd, bei der das Schiff des Autoren erfolgreich unterhalb der Wasserlinie versteckt wird.«
»Wer ein Faible für das Meer hat, wer wahrheitsgetreue virile Abenteuer in exotischen Landstrichen und Meeresbuchten schätzt – dem Seemännischen wird in epischer Breite gehuldigt –, wer zudem noch wissbegierig ist zu nicht alltäglichen Fakten, für den ist dieses Buch ein Schatzkästlein.«
»Der bilderreiche, authentisch erzählte Band gehört als klassische Spannungslektüre schon für jugendliche Leser in jede Bibliothek.«
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