Mein schönes Leben in der Hölle
Noch einmal blickt der große Chronist und Erzähler Ivan Ivanji zurück auf sein Leben, das ihm als Mosaikwand erscheint, von der sich einzelne Steine bereits gelöst haben. Er lässt den Blick streifen, verweilt an besonders farbigen Stellen und hält dort inne, wo Steine und zuverlässige Antworten fehlen. Hat ihn sein eigener Onkel verraten und an die Nazis ausgeliefert? Ivan Ivanjis Kindheit endet gewaltsam mit dem Einzug des nationalsozialistischen Terrors in seine Familie, als er selbst in ein Konzentrationslager deportiert und seine Eltern ermordet werden. Bilder des Grauens tauchen auf, aber ebenso solche aus glücklichen Zeiten. Ivan Ivanji, der nach dem Krieg im aufblühenden Jugoslawien als Lehrer, Theaterintendant und Dolmetscher für Tito, als Diplomat und Schriftsteller lebte, verwebt die Begegnung mit seinem verstorbenen Vater mit Erinnertem und komponiert so einen großen zeitgeschichtlichen Roman. Ivanji ist stets ein Fragender und Zweifelnder geblieben. Gekonnt zieht er den Leser in sein Spiel mit ungelebten Möglichkeiten, mischt Fantasien mit Fakten und hinterfragt kritisch die Verlässlichkeit der eigenen Erinnerung.
Ivan Ivanji, 1929 im Banat geboren, war unter anderem Journalist, Diplomat und Dolmetscher Titos. Romane, Essays, Erzählungen und Hörspiele. Er lebte als freier Schriftsteller und Übersetzer in Wien und Belgrad. Im Picus Verlag erschienen zahlreiche Romane, darunter »Das Kinderfräulein«, »Der Aschenmensch von Buchenwald«, »Geister aus einer kleinen Stadt«, »Buchstaben von Feuer«, seine Familiensaga »Schlussstrich«, »Tod in Monte Carlo«, »Hineni« und »Corona in Buchenwald«. 2023 erschien »Der alte Jude und das Meer«. Ivan Ivanji verstarb am 9. Mai 2024 in Weimar.
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- Artikel-Nr.: SW260388
- Artikelnummer SW260388
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Autor
Ivan Ivanji
- Wasserzeichen ja
- Verlag Picus Verlag
- Seitenzahl 300
- Veröffentlichung 11.02.2014
- ISBN 9783711752000