Theoda
Roman
Zu Beginn wird Hochzeit gefeiert in dem Walliser Weiler Terroua. Marcellines ältester Bruder heiratet eine Frau aus einem anderen Dorf, Theoda, eine Fremde, eine, die stets aussieht, als ginge sie auf ein Fest. Marceline ist eingeschüchtert und fasziniert zugleich von dieser aparten, so gar nicht bäuerlichen jungen Frau. Eines Tages wird sie unfreiwillige Zeugin von Theodas Ehebruch, was sie in tiefste Gewissenskonflikte stürzt. Fortan trägt sie schwer an diesem ungeheuren Geheimnis, das allmählich das ganze Dorf in Aufruhr versetzt und für die Liebenden schließlich, die nicht vor einem Mord zurückschrecken, den Gang zum Schafott bedeutet.
In ihrem ersten Roman, der Corinna Bille vor siebzig Jahren bekannt machte, erzählt sie die Geschichte einer leidenschaftlichen Liebe - bis zu ihrem bitteren Ende. Gleichzeitig hält die preisgekrönte Autorin in unvergleichlich eindringlicher und poetischer Sprache das Leben der Walliser Bauern in der extremen Bergwelt fest, ihr Nomadentum im Rhythmus der Jahreszeiten, ihre Verrichtungen und Feste und nicht zuletzt das Ende einer Kindheit.
S. Corinna Bille (1912-1979) gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der Westschweiz. Nach Schuljahren in der Innerschweiz, »Lehrjahren« in Paris und Zürich führt sie ein naturverbundenes Nomadenleben in Walliser Weilern, gemeinsam mit anderen Schriftstellern. Darunter der Westschweizer Dichter Maurice Chappaz, den sie 1947 heiratet. Corinna Bille hat Romane, Novellen, Gedichte, Theaterstücke verfasst; 1974 wurde sie mit dem Großen Schillerpreis, 1975 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Theoda, ihr Romandebüt von 1944, brachte ihr seinerzeit den literarischen Durchbruch und avancierte zum Bestseller.
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- Artikel-Nr.: SW265067