Krötenwanderung

Gunther Mannsfeld lebt mit seiner Familie in der Nähe von Leipzig. Es geht ihnen so, wie den meisten Familien in der DDR. Ihr Leben verläuft vorbestimmt und ereignislos, plätschert im ruhigen Fahrwasser des Sozialismus vor sich hin.
Der Unfall seiner Stieftochter, an dem sich Gunther eine Mitschuld gibt, verändert das Leben der kleinen Familie jedoch nachdrücklich. Wird die junge Mutter aus dem Koma erwachen?
Die Familienidylle ist äußerst angespannt. Gunther versucht dem Druck standzuhalten. Er versucht sich durch seine Besuche in der Nikolaikirche und der anschließenden Teilnahme an den Montagsdemonstrationen abzulenken. Der friedliche Umbruch wird für ihn zu einer Herausforderung. Zum ersten Mal in seinem Leben begehrt er auf. Der Gedanke, durch seine Präsenz etwas bewirken zu können, beseelt ihn geradezu. Die einzigartige Stimmung während der Demonstrationen zieht ihn in seinen Bann, setzt Emotionen frei, von denen er nicht ahnte, dass es sie gab. Mit Spannung verfolgen die Mannsfeld´s, wie auch all ihre Bekannten, den Zerfall des alten Regimes gebannt am Fernsehgerät.
Ist dies die Wende in eine bessere Zukunft? Kommt sie noch rechtzeitig, um die Tochter seiner Frau zu retten? Mit dem Beginn einer neuen Zeit hält auch vielerorts die gefürchtete Arbeitslosigkeit Einzug. Ein Umstand, der auch das Leben der Mannsfeld´s verändert.