Ein Lied für Dulce
Roman
Couto, einst Gitarrist der legendären Band Super Mama Djombo, schlägt sich mehr schlecht als recht in Guinea-Bissau durchs Leben. Da erfährt er eines Morgens vom Tod seiner ersten großen Liebe Dulce, der Sängerin der Band. Aufgewühlt zieht er durch die Straßen, von Bar zu Bar, von Freund zu Freund. Dreißig Jahre Erinnerung ziehen an ihm vorüber: Bilder der Geliebten, triumphale Konzerte rund um die Welt, Tragödien des Befreiungskampfes. Die Stadt steht unter Hochspannung. Alle erwarten den drohenden Putsch der Generäle. Da beschließen die Musikerkollegen, ein Konzert für die verstorbene Sängerin zu geben. Als sich der Abend über die Stadt legt, scheint sich zunächst niemand an die Hits der ehemals berühmten Band zu erinnern. Bereits hört man die ersten Schüsse. Der Staatsstreich beginnt. Aber auch das Konzert im Chiringuito …
Sylvain Prudhomme, geboren 1979, ist Schriftsteller und Übersetzer. Seine Kindheit verbrachte er in Kamerun, Burundi, Mauritius und im Niger. In Paris studierte er Literaturwissenschaften und arbeitete danach mehrere Jahre in Afrika. Er ist Autor von mehreren Romanen und Mitbegründer der Zeitschrift Geste. Er wurde u. a. mit dem Prix littéraire Georges Brassens, dem Prix littéraire de la Porte Dorée, dem Prix François Billetdoux und dem Prix Révélation de la Société des Gens de Lettres ausgezeichnet. 2019 erhielt er den Prix Femina.
»Die Eleganz der Männer und Frauen. Der Reichtum der Düfte. Die Geschmackssicherheit bei jedem Kleidungsstück. Und das Verlangen, das die Menschen immer wieder in das Leben zurückruft. Warum wird das von den Wirtschaftswissenschaftlern der ganzen Welt nicht zu den Wohlstandsindikatoren gezählt?«
»Wir tauchen ein in eine Welt voller Musik, voller Melancholie und leisen Aufstandes. Sumpf und Meer, Abfallberge und dampfende Kochtöpfe, verschiedene Gerüche, Töne, die Musik wie die Liebe sorgen für einen unvergleichbaren Sound in diesem Roman.«
»Ein feinfühliger, poetischer Künstlerroman, der in einer mitreißenden, von Bildern und Farben strotzenden Sprache geschrieben ist.«
»Prudhommes überzeugender Roman macht deutlich, dass Musik – als Widerstandsform, als Ausdruck für Zusammenhalt und Freundschaft – ein Hilfsmittel ist, um die schweren Geschichten eines Landes zu erzählen und gleichzeitig die heimischen Rhythmen und Klänge zu zelebrieren.«
»Das Panorama einer legendären Band, eines gescheiterten Staates und die Geschichte einer großen Liebe. Ein wunderbares Buch mit poetischer Strahlkraft.«
»Lesetrunken torkelt man schnurgeradeaus durch eine Geschichte, die zwar weit weg angesiedelt ist und doch so nah für Herzklopfen sorgt.«
»Prudhommes Sprache ist mitreißend. Und dann wieder sensibel beobachtend, melancholisch. Dass die Nachricht vom Tod dieser schönen Frau und Künstlerin den Roman eröffnet und bis zur letzten Seite bestimmt, mag der Autor als Kunstgriff bezeichnen. Dass es ein glücklicher Einfall sei, könnte man als Leser hinzufügen und dabei mutmaßen, ob nicht doch auch ein Geheimnis dahintersteckt – etwas, das dem Roman aus verborgener Tiefe heraus eine existenzielle Spannung gibt, die sich über Guinea-Bissau hinaus weitet bis nach Paris, bis überall dorthin, wo jemand sich dieses Buch zu Herzen nimmt.«
»Sylvain Prudhomme beschreibt nur wenige Stunden, doch die so intensiv und pulsierend wie ein niedergeschriebener Trommelwirbel. Dieser zieht alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt in seinen Bann; und sie bewegen sich gemeinsam immer schneller dem alles entscheidenden Abend entgegen.«
»So eindringlich und aufschlussreich gelingt Schreiben über Musik selten. Ein musikalisches Denkmal, in Literatur gegossen.«
»Der Roman löst zu Beginn eine Gänsehaut aus, die bis zum Ende nicht verschwindet. Sylvain Prudhomme serviert nach und nach eine ganze Palette an Emotionen, und er erzählt dabei die Geschichte eines Landes, dessen Name kaum je gehört wird.«
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- Artikel-Nr.: SW370403