Eddie will leben
Existenz unter Druck
Das Straßenschild »Gutenbergring« erinnert noch an die 500-jährige Ära des bleischweren Buchdrucks. Dort hatte Eddie Buchholz Anfang der 70er-Jahre seine Druckerei eröffnet. Mit der kleinen Offset-Druckmaschine gehörte er zu den Pionieren der modernen Drucktechnik und erlebte goldene Jahre. Dreißig Jahre später war die neue Technik immer besser und die Konkurrenz immer stärker geworden. Eddie musste erkennen: Der Fortschritt hatte ihn überholt. Seine Druckerei – immerhin inzwischen auf eigenem Grund und Boden, mit drei Druckmaschinen und mit einem Team von sieben Mitarbeitern – war in eine finanzielle Schieflage geraten. Jetzt sucht Eddie Rat und praktische Hilfe. Er will nicht aufgeben, sondern seinen Mitarbeitern die Arbeitsplätze erhalten. Sein Kampf um die Existenz wird jedoch falsch verstanden – und auch gutgemeinte Ratschläge fallen bei Eddie nicht auf fruchtbaren Boden. Plötzlich wird deutlich, wie Familie, Mitarbeiter und Freunde mit Eddies Schicksal verbunden sind. Ganz unterschiedliche Charaktere sind mit der veränderten Situation konfrontiert und fordern mit ihrem Handeln nicht nur von sich selbst neue Entscheidungen.
Peter Jäger – als Lokalreporter mit dem Mittelstand bestens vertraut – lässt eine Gruppe aus bodenständigen Urgesteinen, kreativen Werbeprofis, bürgerlichen und ausgeflippten Typen lebendig werden.
In seinem anschaulichen Roman macht er einerseits deutlich, wie unerbittlich der Fortschritt sein kann – und andererseits, welche Chancen er bietet. Sogar für die Liebe.
Das Straßenschild »Gutenbergring« erinnert noch an die 500-jährige Ära des bleischweren Buchdrucks. Dort hatte Eddie Buchholz Anfang der 70er-Jahre seine Druckerei eröffnet. Mit der kleinen Offset-Druckmaschine gehörte er zu den Pionieren der modernen Drucktechnik und erlebte goldene Jahre. Dreißig Jahre später war die neue Technik immer besser ...
November – Kurier gespart
Überredet
Rabatz bei Mario
Freudige Botschaft
Männerfreundschaft
Ende eines Oldtimers
Die Bekanntmachung
Schlaflose Nacht
Zoff in der Maschinenhalle
Carmen
Svens Luftnummer
Schreck in der Morgenstunde
Geständnisse in der Kabine
Der Einpeitscher
Monika im Märchenland
Der Verdacht
Der alte Fuchs
Verdacht auf Herzinfarkt
Der Warnschuss
Amore to go
Leichte Kost und schwere Gedanken
Zum Erfolg verdammt
Endspurt der Ideen
Abschied von zwei Urgesteinen
Heiligabend
Lasst uns froh und munter sein
Weihnachtsglück
Kleine Morgenferkelei
Reif für die Insel
Süßer Glockenklang
Leipziger Allerlei
Schwarze Tragödie im Theater
Rauschende Insel-Party
Keine Scherze – bitte !
Taifun in der Badewanne
Silvester in der Fischauktionshalle
Die Flammen der Rache
Pyjama-Alarm
Entscheidung in Leipzig
Absturz ins Koma
Küsse auf dem Bahnsteig
Koffer packen
Gespräch mit der Kripo
Hanna, allein zu Haus
Abschied auf Raten
Rückkehr ins Ungewisse
Reif für die Reha
Eisiges Klima im Kanal-Café
Auf leisen Sohlen
Das Verhör
Abschied vom Agentur-Team
Monika regelt alles
Klöße bei Muttern
Amor kneift ein Auge zu
Carmen greift an
Zwei Monate später
Party für Freunde
Hanna schlief unruhig in dieser Nacht. Das geräuschvolle Atmen ihres Mannes, das in grässliches Schnarchen überging, drang sogar durch ihre Ohrstöpsel. Wenn sie aufschreckte, flogen ihre Gedanken sofort zu der bevorstehenden Betriebsversammlung. Das Klima unter den Mitarbeitern glich den eisigen Nachttemperaturen. Sie zitterte vor Aufregung, wenn sie sich die Diskussionen vorstellte.
Am Sonntag hatte Sven, sehr zur Überraschung der Familie, von der Kürzung des Weihnachtgeldes abgeraten. »Das sind Kleckerbeträge, die schüren nur das Feuer und haben keine Einspareffekte«, hatte er Eddie gewarnt, der sich aber nicht überzeugen ließ.
»Wir reden über 5000 Mark, die mir zur Zeit fehlen«, gab Eddie zu bedenken. »Ich musste meinen neuen Leasingwagen anzahlen. Aber für mich ist das Thema Weihnachtsgeld vorrangig der Einstieg zum Dialog. Ich werde meinen Leuten klarmachen, dass etwas passieren muss.«
Sven hatte Eddie verwundert angestarrt. »Geht es euch schon so schlecht, dass du bei diesem Betrag kalte Füße bekommst? Dann rede nicht lange um den Brei herum, stell ihnen deinen Rettungsplan vor. Sag ihnen, du willst die Druckerei neu ausrichten. Bei dem Kraftakt müssen alle an einem Strang ziehen.«
Später, nach dem Essen und einigen Verteilern aus der Korn-Flasche, gingen die Männer die Probleme erstaunlich locker an – lachten, schwatzten, schmiedeten Strategien bis ins Detail.
PETER JÄGER –
Es war eine Odyssee durch viele Berufe, die der 1940 in Stettin geborene Autor durchreiste. Im Hamburger Hafen packte er ebenso zu wie in einer Druckerei. Als Bankangestellter fühlte er sich mit Schlips und Anzug overdressed und entdeckte seine Berufung als Lokalreporter und und freier Journalist. Doch die Lust am Schreiben war mit der Zeitung nicht gesättigt, so schrieb er Kinderbücher: 'Vierbeiner auf Probe', 'Die Wiese gehört uns!' Bei der historischen Recherche zu Stadtteil-Chroniken reifte die Idee des Hamburg-Romans 'Kalte Wasser' (Sutton-Verlag). Es folgten moderne Engel-Märchen und jetzt mit 'Eddie will leben' der zweite Roman, in dem der technische Wandel einer Branche zur Herausforderung neuer Lebensplanungen wird. –
Peter Jäger lebt in Quickborn in unmittelbarer Hamburg-Nachbarschaft.
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- Artikel-Nr.: SW9783944459653
- Artikelnummer SW9783944459653
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Autor
Peter Jäger
- Verlag Kadera-Verlag
- Seitenzahl 288
- Veröffentlichung 16.03.2016
- ISBN 9783944459653