Das Reich Gottes
In einer Phase von Selbstzweifeln und Depression gerät Emmanuel Carrère in eine Krise des Unglaubens. Er wendet sich dem Christentum zu und versucht, sich zum Glauben zu überzeugen. Nach einer Zeit der intensiven Auseinandersetzung mit den Ursprüngen des Christentums und dem Versuch, konsequent den christlichen Idealen zu folgen, gerät er in eine zweite Krise, eine Krise des Glaubens. In radikaler Ehrlichkeit stellt sich der vernunft- und psychoanalysegeprägte Pariser Intellektuelle der Gretchenfrage und der eigenen Tradition : Was bedeutet uns der Glaube, was uns persönlich und was unserer Gesellschaft ? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, vertieft er sich in die Anfänge des Christentums, er findet Identifikationsfiguren in Paulus, dem Revolutionär, Lukas, dem Intellektuellen und fragt nach der Kraft, mit der es ihnen gelang, etwas zu glauben, was niemand sonst glaubte und eine so machtvolle Tradition zu begründen. Er bringt diese überaus fesselnde frühe Geschichte des Christentums, voll politischer und gesellschaftlicher Unruhen und Intrigen, dem Leser so nahe, dass dieser unmittelbar herausgefordert wird, sein eigenes Verhältnis zur Tradition und zum Glauben zu hinterfragen.
Carrère gelingt es in diesem einzigartigen und brisanten Buch, seine eigene Lebens- und Glaubensgeschichte mit der historischen Handlung zu verweben und den Leser mit den unendlichen Facetten des Glaubens und Nichtglaubens zu konfrontieren. Ob ablehnend oder bejahend : An den Fragen des Glaubens kommt heute niemand vorbei.
Emmanuel Carrère, 1957 in Paris geboren, lebt als Schriftsteller, Regisseur, Produzent und Drehbuchautor in Paris. Er veröffentlichte seit 1982 zahlreiche Romane. Für Limonow wurde er 2011 mit dem Prix Renaudot und dem Prix de la langue française ausgezeichnet. 2014 erhielt er den Prix littéraire du journal Le Monde. Bisher bei Matthes & Seitz Berlin erschienen: Limonow, Alles ist wahr, Das Reich Gottes und Ein russischer Roman.
»Emmanuel Carrère formuliert zwar kein politisches Programm, ist aber "durchdrungen vom Wunsch nach tieferem Sinn und Gemeinschaft". Die paulinische Dialektik der Weisheit scheint neue Möglichkeiten zu schaffen, den Glauben mit der Philosophie im Gespräch zu halten und damit auch die Gegenwartsliteratur aufregender zugestalten.«
Willi Jasper, Der Tagesspiegel, April 2016
»Ein großes Buch. Und es kommt zur rechten Zeit, weil das Thema - Glaube und Religion - vergiftet ist mit Gewalt und Fanatismus. [...] Es ist ein historischer Wälzer mit dem Sound einer lässigen Reportage, aber niemals kokett oder eitel.«
- Daniel Haas, ZEIT LITERATUR, März 2016
»Carrère lockt seine Leser in die ferne Zeit und Gesinnungswelt des ersten Jahrhunderts, indem er mit seiner eigenen metaphysischen Sehnsucht und spirituellen Suche beginnt.«
- Alex Rühl, SZ, Marz 2016
»Wer gar nichts weiß vom Christentum, der hat mit "Das Reich Gottes" eine ideale Einführung in den Kern einer Weltreligion. Den Gläubigen sät es jede Menge Zweifel, Nichtgläubige mögen sich nach der Lektüre etwas weniger gewiss sein. […] Es ist ein Buch, das den Leser in ein Gespräch verwickelt, in ein kompliziertes, tiefsinniges, tage-, wochen-, vielleicht lebenslanges Gespräch.«
- Richard Kämmerlings, Die WELT online, März 2016
»Carrère verwickelt den Leser in ein Gespräch. [...] Wer gar nichts weiß vom Christentum, der hat mit diesem Buch eine ideale Einführung in den Kern einer Weltreligion. Den Gläubigen sät es Zweifel und Nichtgläubige mögen sich nach der Lektüre etwas weniger gewiss sein.«
- Richard Kämmerlings, Die Literarische Welt, März 2016
»Ein großer narrativer Sog, der dieses Buch wie atemlos antreibt«
- Georg Diez, Literatur Spiegel, März 2016
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- Artikel-Nr.: SW9783957572943