Die Geschlagenen
Die Unmenschlichkeit und Unsinnigkeit des Krieges wollte Hans Werner Richter möglichst realistisch und ohne Pathos darstellen und für die nächste Generation festhalten. Die moralische Botschaft seines ersten Romans ist deutlich: So etwas darf nie wieder passieren.
Erzählt wird die Geschichte des deutschen Soldaten Gühler, beginnend mit der Schlacht in Monte Cassino im September 1943. Er und seine Mitsoldaten sind unter Beschuss der Amerikaner, selbst ohne Waffen, apathisch vor Hunger harren sie aus. Das aussichtslose Kämpfen für ein Regime, das er ablehnt, zermürbt Gühler. In der Gefangenschaft in den USA ergeht es ihm zunächst nicht viel besser. Der Zwist unter den Gefangenen, zwischen Nazis und Antifaschisten, wird von den Amerikanern nicht unterbunden. Erst mit Kriegsende beginnt für Gühler eine Zeit der Hoffnung. Als Deutschlehrer und später verantwortlich für die Lagerbibliothek und -zeitschrift findet er seinen Weg.
Bei seinem Erscheinen 1948 sorgte dieses Debüt für Aufsehen: Niemand hatte so lebensnah über die Ereignisse geschrieben, die gerade erst vergangen waren. Über hundert Rezensionen befassten sich mit Richters Erstling, auch international fand er breite Beachtung, die Stadt Berlin verlieh ihm den Fontanepreis. Die Innensicht eines Mannes, der nur zu gern den Krieg verliert und danach erst langsam seinen Frieden findet, berührt auch heute noch.
Hans Werner Richter, 1908 in Bansin auf der Fischerinsel Usedom geboren, arbeitete zunächst als Buchhändler und für Verlage. 1946 gab er mit Alfred Andersch die Zeitschrift "Der Ruf" heraus. Kurz darauf gehörte er als Initiator des ersten Treffens zu den Mitbegründern der Gruppe 47. 1993 starb er in München.
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- Artikel-Nr.: SW9783803142351110164
- Artikelnummer SW9783803142351110164
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Autor
Hans Werner Richter
- Wasserzeichen ja
- Verlag Verlag Klaus Wagenbach
- Seitenzahl 320
- Veröffentlichung 16.03.2018
- ISBN 9783803142351
- Wasserzeichen ja