draußen tobt die dunkelziffer
Theater
»seien sie still, da schläft unser kreditkartenkind, das träumt jetzt bestimmt. es träumt vom gesunden kapitalismus.« Staatsverschuldung, Privatinsolvenzen, Schuldnerberatung – Kathrin Röggla erzählt vom Kapitalismus, komisch und real, ironisch und unverblümt. Der Text entstammt dem Band ›besser wäre: keine‹, das Essays und Theaterstücken versammelt, die literarisch und politisch, radikal und spielerisch von unserer Gegenwart erzählen.
Wer Freude an Gesellschaftskritik gepaart mit viel Witz hat, dem ist die Sammlung an Essays und Theaterstückungen ohne Probleme zu empfehlen.
Kathrin Rögglas feinfühliger literarischer Blick wandert. Er wandert zwischen Ländern, Sprachen und literarischen Genres.
Geistreich und zugleich sprachlich verspielt analysiert Röggla erstklassig die Gegenwart.
klug und subtil
Der Autorin gelingt die Rückübersetzung medial zirkulierender Fiktionsformen der Wirklichkeit in eine literarische Sprache, die einen neuen Blick auf die Realität ermöglicht.
Fazit: eine witzige Kampfansage an die zeitgenössische Geschwätzigkeit.
In der Zusammenschau ergeben die bisher verstreut erschienenen Texte Kathrin Rögglas ein stimmiges, naturgemäss trostloses Bild globalen Scheiterns.
Dabei vermischt sie den abgelauschten Technokraten-Jargon mit kluger Sprachkritik und versucht, neue Zeiten nicht mittels alter Dramaturgien abzubilden.
Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und entwickelt Radiostücke. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der SWR-Bestenliste (2004), dem Arthur-Schnitzler-Preis (2012) und dem Wortmeldungen-Literaturpreis (2020). Sie veröffentlichte unter anderem die Prosabücher »Niemand lacht rückwärts« (1995), »Abrauschen« (1997), »Irres Wetter« (2000), »really ground zero« (2001), »wir schlafen nicht« (2004), »die alarmbereiten« (2010), »Nachtsendung. Unheimliche Geschichten« (2016) sowie gesammelte Essays und Theaterstücke unter dem Titel »besser wäre: keine« (2013). Kathrin Röggla ist seit 2020 Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Zuletzt erschien ihr Roman »Laufendes Verfahren«, für den sie den Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023) erhalten hat.
Literaturpreise:
Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023)
Österreichischer Kunstpreis für Literatur (2020)
Wortmeldungen-Literaturpreis (2020)
Mainzer Stadtschreiberin (2012)
Arthur-Schnitzler-Preis (2012)
Franz-Hessel-Preis (2010)
Anton-Wildgans-Preis (2009)
Solothurner Literaturpreis (2005)
Internationaler Preis für Kunst und Kultur des Kulturfonds der Stadt Salzburg (2005)
Förderpreis des Schillergedächtnispreises (2004)
Preis der SWR-Bestenliste (2004)
Bruno Kreisky Preis 2004 für das beste politische Buch
Alexander von Sacher-Masoch-Preis (2001)
Italo-Svevo-Preis (2001)
Nossack-Förderpreis (2003)
RIAS Preis (2003)
New York Stipendium des Literaturfonds (2001
Reinhard Priessnitz-Preis (1995)
Meta-Merzpreis (1995)
Salzburger Landesliteraturpreis (1992)
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- Artikel-Nr.: SW9783104026787450914
- Artikelnummer SW9783104026787450914
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Autor
Kathrin Röggla
- Wasserzeichen ja
- Verlag FISCHER E-Books
- Seitenzahl 74
- Veröffentlichung 03.04.2013
- ISBN 9783104026787