Malavita
Mafia zwischen gestern und morgen
Was ist und wem nützt die Mafia? Peter O. Chotjewitz hat sich in Rom auf die Spuren dieses düsteren Kapitels italienischer Geschichte und Gegenwart gemacht. Er räumt mit dem herkömmlichen Mafia-Klischee als dem Syndikat der Entrechteten gründlich auf. Die Mafia, so zeigt sein provokativer Bericht auf, ist Produkt und Stütze der italienischen Oberschicht: in Konflikt mit dem Staat, wenn dieser seine Spielregeln durchsetzen will, aber einig mit Justiz, Polizei und Parteien, wenn es gilt, die bestehende Ordnung zu schützen.
Peter O. Chotjewitz (1934–2010) machte mit 17 Jahren die Gesellenprüfung als Maler und mit 21 Jahren auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur. Nach drei Semestern an der Musikakademie studierte er später unter anderem Jura und legte 1965 die zweite juristische Staatsprüfung ab, arbeitete jedoch vorwiegend als freier Schriftsteller. Er erhielt mehrere Stipendien und lebte jahrelang in Italien, wo er auch Studien für das Buch «Malavita – Mafia zwischen gestern und morgen» trieb. Chotjewitz schrieb Gedichte, Erzählungen, Drehbücher, Schauspiele, Kinderbücher und Romane. Im Rowohlt Verlag erschienen die Prosatexte «Hommage à Frantek: Nachrichten für seine Freunde» (1965), «Die Insel: Erzählungen auf dem Bärenauge» (1968), der Bericht «Malavita: Mafia zwischen gestern und morgen» (1976) sowie «Der dreißigjährige Friede: Biographischer Bericht».
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- Artikel-Nr.: SW9783688100088450914