Schwarzer Rücken der Zeit
Als 1991 der Campusroman ›Alle Seelen‹ erschien, in dem Marías seine Zeit an der Oxforder Universität beschreibt, beschwerten sich Professoren und andere Kollegen, falsch oder gar nicht dargestellt worden zu sein. Daraufhin schrieb Javier Marías das Buch ›Schwarzer Rücken der Zeit‹, eine Art Werkstattbericht. Und während wir Marías noch beim Schreiben über die Schulter schauen, sind wir schon mittendrin in einem faszinierenden Vexierspiel von Dichtung und Wahrheit. Wenn wir anfangen, unser Leben zu erzählen, ist es schon Fiktion. Das ist die wunderbare Schwebe, in der uns der aufregendste Erzähler Spaniens hält.
Javier Marías, 1951 als Sohn einer Lehrerin und eines vom Franco-Regime verfolgten Philosophen geboren, veröffentlichte seinen ersten Roman mit neunzehn Jahren. Seit seinem Bestseller ›Mein Herz so weiß‹ gilt er weltweit als beachtenswertester Erzähler Spaniens. Zuletzt erschien sein Roman »Berta Isla«; im Oktober 2022 erscheint sein letzter Roman »Tomás Nevinson«. Sein umfangreiches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Nelly-Sachs-Preis sowie dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. Seine Bücher wurden in über vierzig Sprachen übersetzt. Am 11. September 2022 ist Javier Marías in Madrid verstorben.
Elke Wehr, geboren 1946 in Bautzen, hat sich vor allem als Übersetzerin aus dem Spanischen einen Namen gemacht. Neben Javier Marías übersetzte sie Autoren wie Mario Vargas Llosa, Octavio Paz oder Rafael Chirbes. 2006 wurde sie mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet. Elke Wehr starb 2008 in Berlin.
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- Artikel-Nr.: SW9783104019987450914