Die Irrfahrt des Michael Aldrian
Roman
Michael Aldrian, der lange bei der Oper als Souffleur gearbeitet hat, reist im Winter nach Venedig, um seinen dort lebenden Bruder zu besuchen. Der aber scheint mitsamt seiner Frau spurlos verschwunden zu sein. Aldrian, der eigentlich vorhatte, einen Reiseführer über Venedig zu schreiben, macht sich in der vom Hochwasser heimgesuchten Stadt auf die Suche. Aber irgendjemand will ihn offenbar davon abhalten. Nacheinander erhält er eine Morddrohung, ein Paket mit Falschgeld und eines, in dem sich eine abgeschnittene Hand befindet. Unaufhaltsam und fast ohne sein Zutun wird er in eine Geschichte hineingezogen, in der er immer mehr vom Zuschauer zum Täter wird. Wie in einem Albtraum bewegt er sich durch die Stadt und erledigt fast nebenbei mehrere Menschen, die sich ihm in den Weg stellen. Ist er selbst wahnsinnig geworden oder ist es die Welt?
»Man hat Venedig oft genug als eine Märchenstadt bezeichnet. Das stimmt nur insofern, als es nicht nur verklärende, sondern auch grausame Märchen gibt.«
Gerhard Roth
Mit der ›Irrfahrt des Michael Aldrian‹ hat sich Gerhard Roth als einer der bedeutendsten lebenden Schriftsteller nicht nur Österreichs, sondern der deutschsprachigen Literatur bewährt.
Wie schon in früheren Werken erzeugt Gerhard Roth auch hier mit labyrinthischen Satzkonstruktionen und der Detailobsession eines Psychotikers eine opulent-dichte, hypnotisierende Prosa.
[…] ein Roman, der in allen seinen meisterhaft miteinander verwobenen Elementen ein bestechend weises und zudem auf höchstem Niveau unterhaltsames Leseabenteuer ist.
Der Kathedralenbaumeister des österreichischen Gegenwartsromans […]
Michael Aldrian ist ein Held, wie er im Gerhard Roth-Buch steht.
Gerhard Roths Erzählkunst besteht in der ungerührten Ausführung eines Wimmelbildes von bestürzenden Ausmaßen.
Roths Roman ist ein Fiebertraum, in dem sich der Wirklichkeitsstatus permanent wandelt.
Durch die tiefe Ruhe seines Tons verbreitet Gerhard Roth eine […] unheimliche Unruhe, die sich im Laufe des Buches zu einem gespenstischen Furor steigert.
Gerhard Roth, geboren 1942 in Graz und gestorben im Februar 2022, war einer der wichtigsten österreichischen Autoren. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke, darunter den 1991 abgeschlossenen siebenbändigen Zyklus »Die Archive des Schweigens« und den nachfolgenden Zyklus »Orkus«. Zuletzt erschienen die drei Venedig-Romane »Die Irrfahrt des Michael Aldrian«, »Die Hölle ist leer – die Teufel sind alle hier« und »Es gibt keinen böseren Engel als die Liebe«. Sein nun letzter Roman »Die Imker« ist im Mai 2022 erschienen.
Literaturpreise (Auswahl):
Preis der »SWF-Bestenliste«
Alfred-Döblin-Preis
Marie-Luise-Kaschnitz-Preis
Preis des Österreichischen Buchhandels
Bruno-Kreisky-Preis 2003
Großes Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien 2003
Jakob-Wassermann-Preis 2012
Jeanette-Schocken-Preis 2015
Jean-Paul-Preis 2015
Großer Österreichischer Staatspreis 2016
Hoffmann-von-Fallersleben-Preis 2016
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- Artikel-Nr.: SW9783104028583450914
- Artikelnummer SW9783104028583450914
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Autor
Gerhard Roth
- Wasserzeichen ja
- Verlag FISCHER E-Books
- Seitenzahl 496
- Veröffentlichung 07.09.2017
- ISBN 9783104028583