Eingeweihte oder Was glaubt ihr, wer ihr seid
Auf dem Weg in die Ferien kommt ein biederes holländisches Ehepaar mitten im schönsten Streit mit dem Wagen von der Deichstraße ab. Hilfesuchend geraten Max, Laurie und ihre zwei verzogenen Söhne in ein einsames Haus. Fernab von der Welt lebt dort eine seltsame Gemeinschaft: die alte Agrippina mit ihrer Vorliebe für frisches Blut; ihr Sohn Lupo, der seinen Unterhalt mit dem Schreiben von Liebesbriefen verdient; ein äußerst gegensätzliches eineiiges Zwillingspaar; ein schwachsinniges Kind und ein einfältiger Knecht.
Offenbar ist hier niemand, was er zu sein vorgibt. Manches deutet darauf hin, daß es sich bei dem Haus am Deich um eine Art Irrenhaus handelt.
Was für Folgen wird der Zusammenprall von Agrippinas ‹gestörter› Sippschaft und Max' und Lauries ‹normaler›, wenngleich unerträglicher Familie haben?
Während Schürzenjäger Max sich vom aufreizenden Charme der pubertierenden Zwillinge in den Keller locken und zwischen Kisten und Kästen voller Zuchtmäuse einsperren läßt, treiben die beiden Jungen sadistische Spiele mit dem wehrlosen Kind. Laurie hingegen wittert eine nie gekannte Freiheit. Sie vergißt ihren Ehemann und Unterdrücker und flirtet unbeholfen mit dem angesichts solcher Zuneigung völlig verschreckten Lupo. Inzwischen jedoch sind alle Hausbewohner vollauf mit den Vorbereitungen für ein bizarres Fest beschäftigt, dessen Höhepunkt ein grausames Blutopfer zu sein scheint ...
Doch geschehen all diese Ereignisse wirklich, oder entspringen sie lediglich der zerrütteten Phantasie Lauries, einer unterdrückten, vom Leben ausgeschlossenen Frau? Wie immer die Antwort lautet, Laurie wird die Grundfragen ihres Daseins neu überdenken müssen.
Renate Dorrestein hat mit dieser absurd-satirischen Attacke auf die Künstlichkeit unserer festgeschriebenen Wahrnehmung der Realität in Holland großes Aufsehen erregt.
«Eingeweihte oder Was glaubt ihr, wer ihr seid» führt geradewegs in ein psychisches Labyrinth tief in uns, in dem Fabel, Legende, Phantasie und Groteske zu einer Einheit verwoben sind.
Renate Dorrestein, 1954 in Amsterdam geboren, ist eine niederländische Autorin, Journalistin und Feministin.
Dirk van Gunsteren, 1953 geboren, übersetzte u.a. Jonathan Safran Foer, Colum McCann, Thomas Pynchon, Philip Roth, T.C. Boyle und Oliver Sacks. 2007 erhielt er den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis.
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- Artikel-Nr.: SW9783688101801450914