Der Tod Jesu
Roman
J. M. Coetzee unternimmt in seiner »Jesus-Trilogie« eine Reise an das Ende erzählerischer Gewissheiten. Seine Figuren sind ans Land gespülte Menschen. Sie alle sind auf der Suche nach einer Bedeutung, die über sie hinausreicht, sie mit etwas verknüpft, das ihrem Leben »Sinn« verleiht, so fragil er auch sei.
»Der Tod Jesu« hat unvergleichliche Sogkraft: David, das Kind, wendet sich von der improvisierten Familie ab, die Simon ihm geschaffen hat. Er will ins Waisenhaus, vor allem will er dort in das Fußballteam. Aber es geht nicht lange gut und David liegt im Spital, in das Kinder und Erwachsene pilgern, um seine Geschichten zu hören. Mit jeder Geschichte, die er erzählt, zieht er sich langsam aus dem Leben zurück.
Mit einem Stil, so »scharfsichtig, unsentimental und gnadenlos präzise« (Deutschlandfunk), untersucht der Nobelpreisträger den Abglanz einer Hoffnung, das sanfte Leuchten einer verlorenen Illusion.
Die ersten beiden Bände der Trilogie »Die Kindheit Jesu« (2013) und »Die Schulzeit Jesu« (2018) sind ebenfalls bei S. FISCHER erschienen.
Die Sprache ist von großer Schönheit, von der gleichen stilett-artigen Präzision, wie sie Coetzees Schreiben von Beginn an kennzeichnet: Scharfsichtig und unsentimental. Eine Erkundung.
In den philosophischen Dialogen dieses Buches berührt Coetzee die großen Fragen unserer Zeit
diese eigenwillige, aber faszinierende Geschichte [...] erzählt in einer Sprache von fast kinderbuch-hafter Klarheit, aber überaus raffiniert in gebrochenen Bezügen.
Coetzee fährt ein Finale auf, das der Trilogie einen würdigen Abschluss verpasst, gerade durch die Freude unterlaufener Fährten – und abermals neuer Fragen, die sich stellen.
Magie des Erzählens à la Coetzee: einfache Sprache, geheime Spannung, Vielfalt der Deutungsmöglichkeiten und, last but not least, untergründige Zärtlichkeit.
Dialog, Reflexion und ein feines Gespinst kultureller und [...] religiöser Bezüge
Coetzee [...] spielt [...] einen überraschenden Zug nach dem anderen, beschert seinen Lesern eine fesselnde Partie – und setzt jede erdenkliche Leseerwartung auf atemraubende Weise schachmatt.
Coetzees Romane wollen nicht gelesen, sondern bezwungen werden. Sie sind eine echte Herausforderung.
in seiner geheimnisvollen Schlichtheit [...] einer der bedeutendsten Autoren unserer Zeit.
Kein frommes Buch [...], sondern ein eigensinniges, nachdenkliches
Seine ›Jesus‹-Trilogie zeigt, weshalb er höchste Anerkennung verdient
Coetzees Romane aufzuschlagen bedeutet immer, sich auf eine Überraschung einzulassen
Seine jüngsten Romane - die von 2013 an [...] erschienene Jesu-Trilogie - lassen sich leicht als literarischer Kommentar auf die globale Flüchtlingskrise lesen.
J. M. Coetzee, der 1940 in Kapstadt geboren wurde und von 1972 bis 2002 als Literaturprofessor in seiner Heimatstadt lehrte, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Er wurde für seine Romane und sein umfangreiches essayistisches Werk mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Booker Prize, 1983 für »Leben und Zeit des Michael K.« und 1999 für »Schande«. 2003 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Coetzee lebt seit 2002 in Adelaide, Australien.
Literaturpreise:
u.a.:
Lannan Literary Award 1998, Booker Prize 1983 (für »Leben und Zeit des Michael K«.), Booker Prize 1999 (für »Schande«), Commonwealth Writers Prize 1999 (für »Schande«), ›Königreich von Redonda-Preis‹ 2001, Literaturnobelpreis 2003
Reinhild Böhnke wurde 1944 in Bautzen geboren und ist als literarische Übersetzerin in Leipzig tätig. Sie ist Mitbegründerin des sächsischen Übersetzervereins. Seit 1998 überträgt sie die Werke J. M. Coetzees ins Deutsche, außerdem hat sie u.a. Werke von Margaret Atwood, Nuruddin Farah, D.H. Lawrence und Mark Twain ins Deutsche übertragen.
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- Artikel-Nr.: SW9783104912363450914