Bernhard für Boshafte
In dem vor kurzem veröffentlichten Interview mit Peter Hamm antwortet Thomas Bernhard auf die Frage »Sind Sie gerne böse?« sinngemäß: Ja, aber häufig könne er nicht so böse sein, wie er wirklich wolle. Dabei besteht er auf einer feinen Unterscheidung: Bösartig dürfe man sein, da dies ja ein Aspekt der menschlichen Art sei, boshafte Personen dagegen seien, wenn sie ihr Anliegen geschickt genug betrieben, Künstlern gleichzusetzen. Der vorliegende Band versammelt nach Sachgruppen geordnet (von Ärzten bis Zeugnisse), Städten und Personen (von Augsburg über Heidegger bis Stifter) die Boshaftigkeitskunst des Thomas Bernhard.
Thomas Bernhard, 1931 in Heerlen (Niederlande) geboren, starb im Februar 1989 in Gmunden (Oberösterreich). Er zählt zu den bedeutendsten österreichischen Schriftstellern und wurde unter anderem 1970 mit dem Georg-Büchner-Preis und 1972 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Der Suhrkamp Verlag publiziert eine Werkausgabe in 22 Bänden.
Raimund Fellinger, geboren 1951 im Saarland, arbeitete nach Studium von Germanistik, Linguistik und Politikwissenschaft seit 1979 als Lektor im Suhrkamp Verlag, seit 2006 als Cheflektor. Er starb am 25. April 2020 in Frankfurt am Main.
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- Artikel-Nr.: SW9783458775003450914