Nora Webster
Roman
Als ihr Mann viel zu früh stirbt, verfällt Nora Webster in einen Schockzustand. Es ist das provinzielle Irland der 60er Jahre, in dem sie nun versuchen muss, sich in einem selbstbestimmten Leben als Frau und Mutter von vier Kindern zurechtzufinden. Jeder kennt jeden in der kleinen Stadt, das macht all die Entscheidungen, die sie nun alleine fällen muss, nicht einfacher. Nora ist katholisch und unkonventionell, mit grimmiger Intelligenz sucht sie neue Wege für sich und ihre Kinder. In seinem großen Roman gelingt Colm Tóibín das Porträt einer Frau, die die Unabhängigkeit ihrer Gefühle bewahrt. Nora Webster ist eine der bleibenden Frauenfiguren der Literatur.
„Colm Tóibín erzählt in ‚Nora Webster‘ auf eindringlich leise Art von einem Frauenschicksal in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs – zwischen Überwachungskatholizismus, irischem Nationalstolz und IRA-Terror. ... In ruhig dahinströmender Prosa erzählt er davon, mit wie viel Würde und Intelligenz Nora ihr Schicksal annimmt, um es zu verwandeln.“ Ijoma Mangold, Die Zeit, 19.01.17
"Das eindringliche Porträt einer jungen Witwe, die in der katholischen Provinz der sechziger Jahre mutig und eigenwillig ihren eigenen Weg geht." Luzia Stettler, SRF2, 27.11.16
"Ein großer Roman über ein kleines Frauenleben im Irland der 70er Jahre." Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, 03.11.16
"Tóibíns eindringliche Darstellung des irischen Kleinstadtlebens ist zugleich eine erzählerische Liebeserklärung an die Welt, der er selbst entstammt und zu der er in seinen Werken immer wieder zurückkehrt. Er lässt im unscheibaren Alltag Epiphanien aufscheinen, wie sein Landsmann und Vorbild James Joyce. ... Nora Webster ist ein weiteres Beispiel für seine große Kunst der Frauendarstellung; sie ist eine Figur, die man nicht vergisst." Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk "Büchermarkt", 02.11.16
"Es sind winzig kleine, aber bedeutsame Schritte, die der große Ire Colm Tóibín in seinem beeindruckenden Roman beschreibt. ... Es ist die Geschichte einer stillen Emanzipation. Und die eines großen Sieges, auch wenn sich keine riesigen Dramen abspielen. Das große Drama ist das Leben selbst – nicht mehr, und nicht weniger. Tóibín braucht keine abrupten Wendungen, um sein Meisterwerk aufzudonnern." Meike Schnitzler, Brigitte, 26.10.16
„Colm Tóibín hat eine atemberaubende Frauenfigur geschaffen. ... Ein großartiger Roman, den ich jedem empfehlen kann.“ Sandra Kegel, 3sat "Buchzeit", 16.10.16
„Der Roman ist trotz der starken Protagonistin ein berührendes Buch, mit vielen heiteren Momenten, geschrieben in einer großartigen Sprache. Colm Tóibín ist ein Meister der Zwischentöne und guckt den Leuten ganz genau aufs Maul." Luzia Stettler, SRF „BuchZeichen“, 16.10.16
„Ein Buch, aus dem man erfahren kann, was Trauer mit einem macht. ... Ein Meisterwerk – und durchaus eine Empfehlung für jeden, der in diesem Herbst ein Buch zur Hand nehmen möchte.“ Denis Scheck, SWR "lesenswert", 13.10.16
„Ungefähr so grau wie die graue nordische See, die meistens nebelverhangen ist, ist das Leben, das Toibin beschreibt. Aber er kann diesem Grau gewissermaßen tausend Graustufen abgewinnen, seine Kamera wird immer präziser und immer feinkörniger, und dann stellt man fest, dass auch im Grau eine unglaubliche Mannigfaltigkeit verborgen ist. ... Ein meisterhaftes Werk.“ Ijoma Mangold, SWR "lesenswert", 13.10.16
„Ich liebe diesen Autor seit meiner Studentenzeit. ... Ich bewundere unglaublich, wie er den Kosmos ‚Mensch’ immer wieder in seinen Büchern beleuchtet. ... Ein Buch, was von hoher literarischer und psychologischer Subtilität ist und was ich großartig finde.“ Felicitas von Lovenberg, SWR "lesenswert", 13.10.16
„Das ist der Roman, an dem man lernen kann, was das Quäntchen bedeutet, das gute Literatur von großer Literatur unterscheidet. Wenn Sie ‚Nora Webster’ lesen, verstehen Sie instinktiv, was große Literatur ist.“ Insa Wilke, SWR "lesenswert", 13.10.16
"Tóibín erschuf eine störrische, eine eigensinnige Heldin. (...) Schon jetzt zählt die Protagonistin aus Colm Tóibíns Entwicklungsroman 'Nora Webster' zu den großen Frauengestalten der Literatur." Jennifer Gaschler, Süddeutsche Zeitung, 16.09.16
"Tóibín verwebt das im Aufbruch begriffene Irland der Sechzigerjahre mit der Emanzipation seiner Protagonistin. (...) Die Längen des Buches sind dabei ein Zeichen von Qualität, und die Detailverliebtheit des Schriftstellers ist ein Lesegenuss: Gibt es doch Nora Zeit, ihren Verlust realitätsnah zu verarbeiten und sich selbst zu finden – und dem Leser Gelegenheit, die störrische, kämpferische und eigensinnige Frau kennen und lieben zu lernen." Süddeutsche Zeitung, 15.09.16
"Tóibín schafft es in diesem Roman, den Leser mitten in die Geschichte und in die Figuren hineinzuziehen." 3sat "Kulturzeit", 14.09.16
"Mit erzählerischer Gelassenheit begleitet Tóibín die vielen Schritte seiner Heldin auf dem Weg dorthin, er folgt ihr durch Alltägliches und durch tiefe Zweifel. Auf diese Weise erschafft er eine bewegende Frauenfigur, die einem auch nach der Lektüre im Kopf bleibt.“ Claudia Voigt, Literatur Spiegel, September 2016
"Dabei geht es Tóibín vor allem darum, was sich unter der Oberfläche, gleichsam unterhalb der Gespräche und Gesten abspielt. Denn mehr noch als aus dem, was gesagt wird, entfaltet der Roman seine Wirkung aus dem, was verschwiegen wird.“ Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.08.16
"(...) in der Tat ist diese faszinierende Nora Webster eine literarische Frauenfigur, die nach wenigen Seiten alle Emotionen des Lesers anspricht – vermutlich, weil ihr Autor es so vorzüglich vermeidet, sie zu einer platten Identifikationsfigur zu machen. Subtil und differenziert geht es in diesem glanzvollen Buch zu, was vor allem daran liegt, dass Tóibín Ambivalenzen zulässt und durch Glaubwürdigkeit schafft.“ Rainer Moritz, Literarische Welt, 20.08.16
"Um Leiden und Trauern ist kein Herumkommen. Das wird schnell klar in Tóibíns wunderbar stillem Roman (…).“ Simone von Bühren, NZZ am Sonntag, 28.08.16
"‚Nora Webster‘ erzählt ein unscheinbares und alltägliches Frauenleben auf unspektakuläre Art, die den Leser gleichwohl in Bann schlägt und Colm Tóibín einmal mehr als meisterlichen Frauen-Porträtisten zeigt.“ Sigrid Löffler, Deutschlandradio Kultur, 29.08.16
"Wie ihre Ahninnen Anna Karenina, Effi Briest oder Emma Bovary gehört Nora Webster schon jetzt in die Galerie der unsterblichen Frauengestalten der Literatur. Zu Recht meldet Colm Tóibín diesen Anspruch an, indem er den Titel seines Buches allein für ihren Namen reserviert, als wäre dieses Buch ein Monument. 'Nora Webster' ist ein großer Entwicklungsroman über eine Frau in einem über Jahrhunderte unterentwickelten und fremdbestimmten Land, ein stilles Meisterwerk." Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung, 05.09.16
Colm Tóibín, der gefeierte Autor von "Brooklyn", erzählt die aufwühlende Geschichte einer einfachen und doch außergewöhnlichen Frau.
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