Mein Bruder
Ein Familiendrama, das auf dem einsamen schwedischen Land spielt – In Karin Smirnoffs Debüt geht es um das Leben. Um Liebe und Gewalt. Um das, was schön, und das, was kaputt ist. Und um das Allerwichtigste: Vergebung.
Jana fährt an den Ort ihrer Kindheit, um ihren Zwillingsbruder zu besuchen, und beschließt zu bleiben. Denn in Smalånger ist alles wie immer: Ihr Bruder trauert einer Liebe nach, die es nicht hätte geben dürfen, und trinkt zu viel, ihre Mutter lebt nach einem Schlaganfall im Pflegeheim, und ihre ehemaligen Freunde sinnen auf Rache. Und dann ist da noch John mit Augen wie schwarze Löcher, der ihr mit leidenschaftlicher Liebe, aber auch unkontrollierter Aggression begegnet und Erinnerungen an ihre Kindheit im Schatten des bedrohlichen Vaters wachruft. Ein Familiendrama, das auf dem einsamen schwedischen Land spielt – erzählt mit rauer Zärtlichkeit und einer ganz eigenen Sprache voller Leidenschaft, Spannung und Humor. Es geht um das Leben. Und um das Allerwichtigste: Vergebung.
„Karin Smirnoff treibt in Janas Ich-Erzählung ein besonderes Spiel mit Gegenwart und Vergangenheit, eine Art narratives Puzzle … Diese gleitende Bewegung hin und her zwischen den Zeitebenen findet ihre Entsprechung in einer gewissermaßen assoziativ gesteuerten Orthografie. … Tatsächlich währt bei der Lektüre die Irritation darüber nur sehr kurz; im Gegenteil wird der Lese-Flow durch das Fehlen konventioneller visueller Wegmarken eher verstärkt.“ Katharina Granzin, Frankfurter Rundschau, 11.06.2021
„Smirnoffs Debütroman ‚Mein Bruder‘ [ist ein] Familiendrama mit einer mal vorlauten, mal einfühlsamen, immer fesselnden Erzählung; mit einer Sprache, die roh ist und melodisch, die ohne ein einziges Komma auskommt, Nebensätze nicht kennt und rigoros auf innere Monologe verzichtet. Das Personal aber ist immerzu am Machen: Da wird geputzt, gesoffen, gevögelt, man schlägt ich, bedroht sich, küsst sich. Kurz, schnell, hart. […] Es ist ein großes Glück, dass Karin Smirnoff ohne Komma und Nebensatz ausschließt, dass sie sich eines Tages von der Schriftstellerei gelangweilt fühlen könnte: ‚Beim Schreiben lernt man niemals aus.‘“ Dirk van Versendaal, Stern, 28.1.2021
„Das Familienleben in der dünn besiedelten nordschwedischen Provinz Västerbotten zwischen Alkohol, Gewalt, Inzest und Religion haben schon große Literaten … immer wieder seziert. Mit der 56- jährigen Karin Smirnoff und ihrem fulminanten Debütroman ‚Mein Bruder‘ erweitert sich der Blick darauf um eine unverbraucht-frische Komponente, die trotz aller menschlichen Abgründe Humor und Hoffnung nicht verliert.“ Andreas Sommer, Heilbronner Stimme, 12.06.2021
„Keine Frage, der Roman ist hart … ‚Mein Bruder‘ wurde in Schweden zum Bestseller und mit zahlreichen wichtigen Preisen ausgezeichnet. Der trockene Humor, den ihre Hauptfigur immer wieder aufblitzen lässt, ist dabei ein Rettungsanker, an dem man sich auch beim Lesen nur allzu gern klammert.“ Karin Cerny, Profil, 21.2.2021
„Stark, aber nicht so leicht zu verdauen.“ Jana Felgenhauer, Barbara, Februar 2021
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- Artikel-Nr.: SW9783446270183450914