Im Königreich Mjelvik

Wenn auch Mjelvik kein Königreich ist – noch nicht einmal eine Kirche hat der Ort zwischen den zwei Tälern am Fjord, so unbedeutend ist er – ,so ist Sigmund Borsa doch der König. Denn Borsa hat einmal ganz Mjelvik gehört und Sigmund hält noch immer allen wertvollen Boden in seinem Besitz. Sie nennen ihn König, denn wenig kann in Mjelvik ohne ihn geschehen. Er ist derjenige, von dem alle Menschen hier in irgendeiner Weise leben. Fast alle haben ihre Häuser auf seinem Grund und Boden erbaut. Und fast alle arbeiten in seinem Sold. Nur dem Krämer Benjamin Sagensen ist es vor einem kleinen Menschenalter mit List und durch Zufall... alles anzeigen expand_more

Wenn auch Mjelvik kein Königreich ist – noch nicht einmal eine Kirche hat der Ort zwischen den zwei Tälern am Fjord, so unbedeutend ist er – ,so ist Sigmund Borsa doch der König. Denn Borsa hat einmal ganz Mjelvik gehört und Sigmund hält noch immer allen wertvollen Boden in seinem Besitz. Sie nennen ihn König, denn wenig kann in Mjelvik ohne ihn geschehen. Er ist derjenige, von dem alle Menschen hier in irgendeiner Weise leben. Fast alle haben ihre Häuser auf seinem Grund und Boden erbaut. Und fast alle arbeiten in seinem Sold. Nur dem Krämer Benjamin Sagensen ist es vor einem kleinen Menschenalter mit List und durch Zufall gelungen, sein Geschäft und den Boden, auf dem das Geschäft steht, zu kaufen. Das war bald nach dem Tod des Post-Nicolaj, der nicht vor Hunger, sondern an einem großen Loch im Kopf starb. Wie der König die elegante und ausnehmend hübsche Oline an seine Seite bringt, was es mit der Frage mit dem Esel auf sich hat, wie hinterhältig des Königs Krieg gegen den Krämer-Benjamin geführt wird, wie sein rotes Automobil ihn vor die Richter bringt und der Prozess beinahe seine Hochzeit verhindert und welche Bewandtnis es mit seinem Tod hat – durchaus nicht eine innere Notwendigkeit ... ein wenig Ziegenfett hier, eine kleine Unebenheit da – davon und von vielem mehr aus Mjelvik erzählt diese Schelmengeschichte. Die vergnügliche, heitere, hintersinnige, possenhafte Geschichte des Dorfes Mjelviks und seines Königs – eine norwegische Burleske!-



Karl Friedrich Kurz (1878–1962) war ein deutscher Schriftsteller, der vorwiegend Erzählungen, Romane und Reisebeschreibungen schrieb. Geboren in Bremgarten (heute Ortsteil von Hartheim am Rhein, südlich von Freiburg im Breisgau), ist er noch als Kind mit seinen Eltern nach Basel gezogen. Nach der Schule wollte er Maler werden und schrieb sich an der Akademie in Karlsruhe ein; doch die Umstände ließen ihn zum Schriftsteller werden. Er vagabundierte durch viele Gegenden der Welt (etwa durch Ostasien, insbesondere Japan), bis er sich schließlich in Norwegen niederließ, wo er zunächst in der Gegend von Solund, dann nahe Vadheim im Sognefjord lebte. In Norwegen schrieb er Erzählungen in deutscher Sprache, beeinflusst vom großen norwegischen Romancier Knut Hamsun sowie von Natur und Leben der Bevölkerung in den Fjorden von Sogn und Sunnfjord. Seine Bücher erreichten hohe Verkaufszahlen. 1934 wurde ihm der Große Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung Zürich verliehen. 1924 zog er nach Vårdal (Dalsfjorden) im Sunnfjord, wo er bis 1950 wohnte, als er seine Familie verließ und sich in Nessjøen (Sotra) im Hordaland ansiedelte. Dort lebte er bis zu seinem Tode. Seine nachgelassenen Schriften sind weitgehend verschollen.

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