Eure Leben, lebt sie alle

Frauen wie wir – kurzzeitig aus der Spur geraten

Wer hat noch mal das Gerücht in die Welt gesetzt, dass man in der Mitte des Lebens auch in der Mitte von sich selbst angekommen ist? Ellen setzt den Abgründen ihrer Patienten immer bessere Rezepte entgegen, aber die eigenen werden zu Treibsand unter ihren Füßen. Freddy fragt sich, ob der enorme Umfang ihres Körpers die einzig sichtbare Größe in ihrem Leben darstellt. Luise verpfuscht ihre Bilderbuchfamilie, Johanna springt. Und Marianne? Der Grand Dame dieser Schicksalsgemeinschaft kriechen alte Geister durchs Schlüsselloch. Allen voran ihr früh verstorbener Sohn Jonas, der auch im Leben der anderen einmal eine große Rolle gespielt hat. Wie jede dieser fünf Frauen mit verrutschten Gewissheiten ringt, davon handelt dieser Roman.



Sybille Hein, in Niedersachsen geboren, studierte Philosophie und Illustration und tourte viele Jahre mit ihren Kabarettprogrammen über die Bühnen der Republik. Heute schreibt sie Bücher für Große und Kleine, Hörspiele, satirische Texte und subversive Lieder. Sie verträgt immer weniger Rotwein – verrückte Gedanken, Geschichten und menschliche Abgründe dafür umso besser.



Sybille Heins erster Roman für Erwachsene lebt von einem ganz eigenen Humor und einem zärtlichen Blick auf das Leben.



Humor zur Stärkung der Widerstandskräfte sei schon immer ein bewährtes Mittel gewesen. Das macht neugierig!



Die Story ist der Beweis: Literatur kann schön sein, so schön!



Ich liebe Sybille Heins herzergreifenden Witz, der ihre Kinderbücher, ihre Illustrationen und ihre Musik so besonders macht - und nun auch ihren zweiten Roman.



Sybille Hein schildert die Lebensinventur dieser Mittelschichtsfrauen witzig, klug, einfühlsam und etwas wehmütig.



Fünf Frauen, fünf Lebensentwürfe: Sybille Hein schreibt über das echte Leben. Mal liest sich der Text sehr unterhaltsam, mal stimmt er melancholisch.



Eine Reflexion übers Leben. Und über das Ende davon. Humorvoll und leicht trotz einiger Abgründe.



Wer gerade etwas zum Lesen sucht, das bei aller Wahrhaftigkeit der Darstellung, trösten und aufmuntern kann, ist bei Sybille Hein gut aufgehoben



In angenehmer Weise lädt dieser Text zum Abschweifen in eigene Gedanken ein. Als Komplizin oder geradezu Geheimnisträgerin kehrt man dann zurück zu den Alltagsnöten, Geständnissen und Sorgen der Frauen, aus deren Sicht hier erzählt wird. Manches wirkt in der mit scharfem Witz und Überdrehungen gewürzten Sprache wie von Figuren auf einer Kabarettbühne gesprochen. Humor zur Stärkung der Widerstandskräfte war schon immer ein bewährtes Mittel.



Mit Tempo und ohne Angst vor gut gelaunten Klischees serviert Sybille Hein selbst böse Beobachtungen sehr warmherzig.