Hayat heißt Leben
Roman
Fünf Jahre war der Autor Ahmet Altan - das Gesicht der türkischen Opposition - eingekerkert. Aber seine Sehnsucht nach Leben wurde zu seinem Rettungsanker, und jede Zeile, die er schrieb, zeugt davon – in seinen Essays in dem 2018 erschienenen Band »Ich werde die Welt nie wiedersehen« wie auch in seinem neuen Roman.
Hayat, heißt dessen Hauptfigur – eine lebenskluge Frau, die vom Bauchtanz lebt und die Literatur liebt. Ihr ist ein junger Student verfallen, aber da ist auch die neugierige Studentin, die im Ausland ihr Glück sucht. Sie alle stehen am Scheideweg, schweben im Ungewissen und finden in der Türkei keinen Halt.
Altan schildert ein genaues Bild seines korrupten Landes, das der jüngeren Generation ihre Zukunft stiehlt und die ältere fallen lässt. Vor dem düsteren Hintergrund vibriert der Roman von einer Sehnsucht nach Freiheit, die die Leser*innen unmittelbar ansteckt: Hayat heißt Leben.
eine sehnsüchtige Ode an die Offenbarungen der Liebe und an wundervolle Momente [...], die das Leben lebenswert und den verlustreichen Kampf gegen staatliche Willkür erst erstrebenswert machen.
›Hayat heißt Leben‹ ist ein von der Sehnsucht diktierter Roman, der aus der Unfreiheit heraus die Unabhängigkeit feiert und Vitalität.
[ein] Buch über Liebe, Freiheit und Literatur
Was den Roman auszeichnet, ist seine Vielschichtigkeit. Da ist die Ebene der Leidenschaft [...] Zunehmend in den Vordergrund drängt die politische Ebene. [...] Schließlich verhandelt Altan auch sein eigenes Handwerk, die Literatur.
Ahmet Altan hat, trotz aller Wehmut, einen angriffslustigen und aufmunternden Roman verfasst [...]
Ahmet Altans in Haft entstandener Roman ›Hayat heißt Leben‹ erzählt von staatlicher Willkür und vom Freiraum der Literatur.
›Hayat heißt Leben‹ ist eine innige Liebeserklärung an die Freiheit, das Schreiben und die Literatur. Sprachgewaltig und temporeich, voller Vertrauen in das Leben und die Kunst.
Ahmet Altan hat mit seinem Helden eine fast exemplarische Figur der aktuellen türkischen Gesellschaft geschaffen, eine die hin- und hergerissen ist zwischen Liebe und Vernunft
Mit Nachdruck ruft Altan dazu auf, wach zu bleiben, und entlässt einen atemlos zurück in die eigene Realität.
Ahmet Altan erzählt in einem ruhigen, sehr klaren Tonfall und zugleich mit großer Intensität von einem Land, das seinen Kindern die Zukunft raubt.
Ahmet Altan, geboren 1950, ist mit seinen Romanen und Essaybänden in Millionenauflage einer der erfolgreichsten Schriftsteller der Türkei. Und einer der bekanntesten Journalisten des Landes. Seine kritische Berichterstattung brachte ihn immer wieder in Konflikt mit der Regierung. Ahmet Altan arbeitete als Kolumnist für zahlreiche namhafte türkische Medien und gründete 2007 die Zeitung ›Taraf‹. Sie wurde nach dem vereitelten Putschversuch vom 15. Juli 2016 verboten, Ahmet Altan zusammen mit seinem Bruder Mehmet Altan festgenommen. Nach der Festnahme der Altan-Brüder und weiterer türkischer Journalisten und Schriftsteller protestierten bekannte Autoren, Künstler und Verleger in einem offenen Brief gegen die »Vendetta gegen die klügsten Denker und Autoren des Landes«. Zu den Unterzeichnern gehörten u.a. die Nobelpreisträger Orhan Pamuk, Herta Müller und J.M. Coetzee sowie die Autoren Elena Ferrante, Roberto Saviano und Günter Wallraff. Am 16. Februar 2018 wurde Ahmet Altan zu lebenslanger Haft verurteilt, aber im April 2021 aufgrund internationalen Drucks freigelassen. 2019 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis. Für seinen neuen Roman »Hayat heißt Leben« wurde Ahmet Altan 2021 mit dem Prix Fémina Etranger in Frankreich ausgezeichnet.
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- Artikel-Nr.: SW9783104915265450914