Am Meer dieses Licht

Roman

Die Erzählerin Laura sitzt im Krankenhaus am Bett ihrer Großmutter. Die Großmutter sieht ihrem Ende entgegen, da machen sich die beiden nichts vor. Auf sanfte und überraschende Weise verschworen, gehen die beiden diesen Weg gemeinsam. Tag für Tag fährt Laura nach der Arbeit ins Krankenhaus, setzt sich an Großmutters Bett, geht ein paar Schritte mit ihr, liest ihr vor, hört ihr zu, wenn sie die wichtigen kleinen Geschichten aus ihrem Leben erzählt. Ihr Leben lang hat sie gearbeitet, sich gefügt, bloss nicht lästigfallen, nichts aufrühren. Am Ende wird sie zu einer sanften Rebellin. Wenn Großmutter schweigt,... alles anzeigen expand_more

Die Erzählerin Laura sitzt im Krankenhaus am Bett ihrer Großmutter. Die Großmutter sieht ihrem Ende entgegen, da machen sich die beiden nichts vor. Auf sanfte und überraschende Weise verschworen, gehen die beiden diesen Weg gemeinsam.

Tag für Tag fährt Laura nach der Arbeit ins Krankenhaus, setzt sich an Großmutters Bett, geht ein paar Schritte mit ihr, liest ihr vor, hört ihr zu, wenn sie die wichtigen kleinen Geschichten aus ihrem Leben erzählt. Ihr Leben lang hat sie gearbeitet, sich gefügt, bloss nicht lästigfallen, nichts aufrühren. Am Ende wird sie zu einer sanften Rebellin.

Wenn Großmutter schweigt, erzählt Laura von England. Sie wurde von ihrem Chef dahin geschickt, er hat was vor mit ihr. Sie hat Englisch gelernt und die Liebe ausprobiert.

In leichter und poetischer Sprache erzählt Fanny Wobmann von zwei Frauen, die sich in einer zwischen Leben und Tod schwebenden Zeit einander öffnen und an die wesentlichen Dinge rühren.

Die französische Originalausgabe wurde mit dem Terra Nova Literaturpreis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet.



Fanny Wobmann, geboren 1984 in La Chaux- de-Fonds, studierte Soziologie an der Universität Neuchâtel. Sie ist Gründungsmitglied des Autorenkollektivs Ajar und der Theaterkompanie Princesse Léopold, für die sie schreibt, spielt und Regie führt. "Am Meer dieses Licht" ist ihr zweiter Roman.



«Es ist ein schlackenloser, kompakter Text, der eine staunenswerte sprachliche Reduktion erreicht, zudem eine emotionale Vielschichtigkeit aufdeckt, die von verhaltener Rührung, vom Unmut über ‹die verbissene Sauberkeit› der Klinik bis zu Gefühlen des Ekels reicht. Der Übersetzerin Lis Künzli gelingt es, die Schwerelosigkeit des französischen Originals ins Deutsche zu bringen, so dass der Roman Lesefreude verspricht, auch wenn er von ‹letzten Dingen› erzählt. Ein kleines Juwel.»



«Fanny Wobmann findet ebenso drastische wie zärtliche Worte und navigiert klug zwischen dem Drama des Vergehens, dem Wunder des Werdens und den Mühen des Alltags. Nie pathetisch, sondern echt und ehrlich.»



«Dieses kleine Buch hat die Fähigkeit, die Zeit anzuhalten, und jedem Detail eine gewisse Aufmerksamkeit zu schenken, sodass die Welt auf einmal viel grösser erscheint. Ein schönes Buch, das noch weiterklingt, vielleicht wie Meeresrauschen.»



«Die Sprache im Roman ist eine konsequente Spiegelung des Stils der Berufstätigkeit von Wobmann als Stückeschreiberin und Theaterregisseurin: Sie ist filigran. Teil für Teil wird ein Text montiert, ohne grosses Aufsehen, ohne grossen rhetorischen Bombast oder Ballast.»



«Der Ton, ist mal poetisch zart, dann wieder kraftvoll, fast herb. Am meisten berührt dieses Buch aber jenseits der Sprache, im Auslassen all dessen, was zu fein ist für Worte, aber dennoch in jeder Zeile mitschwingt.»



«Wobmann braucht keine sensationelle Enthüllung, keinen grossen Spannungsbogen. Wie der Rest des Romans fügt sich die Rahmenhandlung in ein unprätentiöses, stimmiges Ganzes, in dem kaum ein Wort fehl am Platz wirkt. Ein kleines Kunstwerk, das ergreifend und doch verschmitzt die Verbundenheit von zwei Frauen zelebriert.»

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