“Verflucht nochmal: Wenn zu einem Werk die zweiten Männter nötig sind, und sie weigern sich, es zu sein, was soll man da mit ihnen anfangen? Ich habe nie in das Lamento mit einstimmen können, wenn bei großen Ereignissen Menschen verbraucht wurden.” Der Schriftsteller, Publizist und Dramaturg Adam Kuckhoff (1887 -1943) verfasste seinen Débutroman „Scherry“ gegen Ende der Weimarer Republik. Die darin erzählte Begegnung mit dem fiktiven Clown Scherry und dessen Partner Doré darf als Hommage an das reale Vorbild Grock gelten – doch zugleich geht es um die Utopie der Gemeinschaft und deren alltägliches Scheitern im rücksichtslosen Kampf aller gegen alle. Das Scherry’sche Dilemma lässt sich nicht so einfach als Einzelfall abtun, Kuckhoff wollte den Text denn auch als Schlüsselroman seiner Zeit verstanden wissen. Anfang der Dreißiger Jahre schrieb er: “Im übrigen umfaßt das Thema des Scherry so ziemlich alles, was sich über das Verhältnis von Mensch zu Mensch, dem wirklichen DU, wie ich es nenne, von Mensch und Kunst, von Einzelnen und Masse, von Pseudoerlebnis und Realität sagen lässt”. Mit einem literaturhistorischen Nachwort des Herausgebers.
Kaum 15 Jahre liegen zwischen Adam Kuckhoffs literarischem Début Anfang der 1930er Jahre und seinem frühen Tod 1943 - eine Zeit in der er als Romancier (Scherry, 1931 - Der Deutsche von Bayencourt, 1937 - Strogany - 1941), als Publizist und nicht zuletzt Autor für eine oppositionelle Untergrundzeitung arbeitete. Während des Zweiten Weltkrieges war Kuckhoff als Mitglied der „Roten Kapelle“ aktiv, 1943 wurde er vom Volksgerichtshof wegen „Kriegsverrats“ zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Ein Künstlerroman rund um den fiktiven Clown Scherry, nach dem Vorbild des großen Grock, zugleich ein Schlüsselroman der frühen 1930er Jahre.
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- Artikel-Nr.: SW9783759234032458270
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Autor
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Adam Kuckhoff
- Mit find_in_page Ansgar Warner
- Verlag find_in_page via tolino media
- Seitenzahl 130
- Veröffentlichung 05.07.2024
- ISBN 9783759234032
- Mit find_in_page Ansgar Warner