Adler mit gebrochenem Flügel
Roman um Ernst Moritz Arndt
Ernst Moritz Arndt, Sohn eines Leibeigenen, der sich zum Professor für Geschichte hochgearbeitet hat, flieht 1812 vor Napoleon nach Russland. Der Freiherr vom Stein hat ihn, der durch seine volkstümlichen Lieder, Schriften und Reden gegen die Fremdherrschaft aufzurütteln vermag, nach St. Petersburg gerufen. An der Seite des berühmten Staatsmanns und Politikers wird Arndt Mitstreiter im großen Kampf der Völker: er ist erschüttert, aber nicht entmutigt durch die Nachricht vom Brand Moskaus, er wirkt mit bei der Gründung der Russisch-Deutschen Legion und erlebt, mit dem Freiherrn vom Stein unmittelbar hinter den geschlagenen Truppen Napoleons nach Deutschland zurückkehrend, das Elend der sich auflösenden einstigen „Großen Armee“.
Ulrich Völkel schildert nach seinem erfolgreichen Theodor-Körner-Roman „Mit Leier und Schwert“ das wechselvolle Schicksal Ernst Moritz Arndts, Glück und Leid eines aufrechten Mannes, der wie Körner während des Befreiungskriegs den Höhepunkt seiner Laufbahn erfährt, dann aber, verfolgt und verfemt wie viele Patrioten, zum „Adler mit gebrochenem Flügel“ wird.
INHALT:
Teil I. Der Kampf der Völker
Ein Mann sucht sein Vaterland
Sankt Petersburg
Des Deutschen Vaterland
Königsberg
Reichenbach
Leipzig
Teil II. Die unheilige Allianz
Frankfurt
Johanna
Frieder Oswald
Der Fingerzeig Gottes
Belle Alliance, der schöne Bund
Das Bild im Dom
Teil III. Verfolgt und verfemt
Nanna
Bonn
Die Kabinettsorder
Die Einleitung des Verfahrens
Adler mit gebrochenem Flügel
Epilog
Teil I. Der Kampf der Völker
Ein Mann sucht sein Vaterland
Sankt Petersburg
Des Deutschen Vaterland
Königsberg
Reichenbach
Leipzig
Teil II. Die unheilige Allianz
Frankfurt
Johanna
Frieder Oswald
Der Fingerzeig Gottes
Belle Alliance, der schöne Bund
Das Bild im Dom
Teil III. Verfolgt und verfemt
Nanna
Bonn
Die Kabinettsorder
Die Einleitung des Verfahrens
Adler mit gebrochenem Flügel
Epilog
Frieder Oswald war eine Herausforderung für Ernst Moritz Arndt — und eine Mahnung. Er mochte ihn. Die forsche Art zu widersprechen erinnerte ihn an sein eigenes ungestümes Verhalten in diesem Alter. Was ihn aber auf besondere Weise mit ihm verband, war die Erinnerung an jene Abendstunde in Leipzig, als er diesen jungen Mann in der Uniform des Feindes ohne das Eingreifen Reils fast in den Tod getrieben hätte, ohne einen anderen Grund als seinen Hass auf den Eroberer Napoleon. Damals war ihm auf besonders nachdrückliche Weise deutlich geworden, dass es eine Sache ist, Aufrufe zur Vernichtung der Feinde des Vaterlandes zu verfassen, und eine ganz andere, einen Menschen in der Uniform des Feindes zu töten.
Als Oswald ihn in Frankfurt aufsuchte, kurz nachdem er Johanna weggeschickt hatte, war er, Arndt, es, der Hilfe brauchte, denn schon auf dem Weg in sein Zimmer war ihm klar geworden, wie ungerecht, ja wie gemein er sich gegen die Geliebte verhalten hatte. Er hätte sie um Verzeihung bitten müssen, weil ihm der Brief Wilhelms die erwünschte Gelegenheit bot, sich gegen sie zu entscheiden; und gemein war auch, wie er ihr seine Entscheidung mitgeteilt hatte. Er hätte ihr schwören müssen, dass er sie liebte und dennoch nicht mit ihr leben könne. Das wäre die Wahrheit gewesen. Aber er hatte dazu die Kraft nicht. Er hätte vor sich selber ausspeien können, so übel war ihm von der eigenen Schäbigkeit. Da kam Frieder Oswald, und die Wiedersehensfreude half ihm über die schlimmsten Selbstvorwürfe hinweg. Er musste dem Besucher Rede und Antwort stehen, also konnte er nicht mit sich selber ins Gericht gehen. Wer weiß, welche Abgründe er sonst in sich entdeckt hätte.
Arndt führten die Dienstgeschäfte häufig nach Mainz. Ergab sich die Möglichkeit, besuchte er Frieder Oswald in dessen Elternhaus, oder sie gingen, soweit das die noch immer schmerzenden Glieder Frieders erlaubten, am Rhein spazieren. Als sie eines Tages am Ufer des Stromes die Abendstimmung genossen, sagte Oswald mit freundlichem Spott, indem er aufs Wasser zeigte: „Der Rheinstrom, Deutschlands Weinstrom, aber nicht Deutschlands Rainstrom.“
Arndt brauste auf. „Mir scheint, Sie haben ein bisschen viel Kotzebue gelesen!“
Oswald grinste. „Wenn er recht hat, hat er recht. Ich mag seine rührseligen Stücke nicht und ebenso wenig seine albernen Possen, aber hat der von Ihnen über alle Maßen gepriesene Zar aller Reußen, der den Preußen liebend gern das P abschneiden würde, Kotzebue nicht zu seinem Generalkonsul in Königsberg ernannt?“
1940 in Plauen/Vogtland geboren, Abitur 1959, danach zwei Jahre Militärdienst (NVA).
1961 Praktikum am Theater Putbus, 1962 Kulturreferent der Stadt Saßnitz, Leiter des Stadtkabinetts für Kulturarbeit in Schwerin
1963/65 Studium, Institut für Literatur „Johannes R. Becher“, Leipzig
1966 Oberreferent beim Rat des Bezirkes Schwerin, Abteilung Kultur, 1967/69 Dramaturg und Regieassistent am Staatstheater Schwerin
1969/71 künstlerischer Mitarbeiter des Generalintendanten am Volkstheater Rostock
Seit 1971 freier Schriftsteller, Herausgeber und Lektor, 1993 Gründung des RhinoVerlages (verkauft: 2006), seit 2013 Cheflektor im Eckhaus-Verlag Weimar
Seit November 2001 in Weimar ansässig
Autor, Mitverfasser oder Herausgeber von ca. 60 Büchern
Verheiratet, zwei Kinder.
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- Artikel-Nr.: SW9783956555107
- Artikelnummer SW9783956555107
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Autor
Ulrich Völkel
- Wasserzeichen ja
- Verlag EDITION digital
- Seitenzahl 454
- Veröffentlichung 29.09.2015
- ISBN 9783956555107
- Wasserzeichen ja