Heimatballade
Was bleibt, wenn das Band zur Kindheit zerreißt
1973 gerät das Leben des elfjährigen Atiq Rahimi aus den Fugen: Sein Vater, Richter am Obersten Gerichtshof in Kabul, wird nach einem Staatsstreich ohne Angabe von Gründen verhaftet. Als man ihn endlich freilässt, geht er ins Exil nach Indien, wohin ihm der Sohn folgt. Ein Kulturschock für den muslimisch erzogenen Jungen, der plötzlich mit einer anderen Zivilisation konfrontiert ist, vor allem mit einer anderen Religion, dem Hinduismus, und ihren nur allzu menschlichen Göttern. Einige Jahre später verschlägt es Atiq Rahimi nach Frankreich, wo er seitdem lebt. Dreißig Jahre nach seiner Flucht aus Afghanistan schreibt Atiq Rahimi erstmals über sein Exil und sein Verhältnis zu Heimat und Muttersprache. Entstanden ist ein poetisches Journal intime, das den besonderen Lebensweg des Goncourt-Preisträgers nachzeichnet.
• Atiq Rahimi ist einer der bekanntesten und einflussreichsten Exilautoren • Hochwertige Ausstattung mit Kalligraphien und Zeichnungen des Autors
Atiq Rahimi, 1962 in Kabul geboren, studierte Literatur an der dortigen Universität. 1984 floh er während des afghanisch-sowjetischen Krieges über Pakistan nach Frankreich. Neben dem Schreiben ist er vor allem als Dokumentarfilmer tätig. 2002 erschien sein international vielbeachtetes Romandebüt Erde und Asche, das 2004 verfilmt wurde und auch hierzulande in den Kinos lief. Für Stein der Geduld — den ersten Roman, den er auf Französisch schrieb — erhielt Atiq Rahimi 2008 den Prix Goncourt. Verflucht sei Dostojewski erschien im März 2010.
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- Artikel-Nr.: SW9783843715492425031