Kaukasische Tage
Meine wilde Kindheit im Kaukasus
Die literarische Wiederentdeckung eines legendären Lebens
Baku um 1900: Als Tochter eines Ölbarons wächst Banine in einer Welt voller Widersprüche auf. Die Großmutter: eine muslimische Matriarchin. Das Kindermädchen: eine engelsgleiche Deutsche. Heimlich liest sich Banine durch die Bibliothek ihrer Tante, während der Rest der Verwandtschaft kettenrauchend Poker spielt oder mit dem Mercedes über die einzige Allee Bakus rollt. Mit der Oktoberrevolution bricht diese Welt zusammen und Banine verliebt sich zum ersten Mal – ausgerechnet in den Bolschewiken, der ihre Familie enteignen soll. Doch um ihrem Vater die Flucht zu ermöglichen, heiratet Banine mit 15 Jahren einen Mann, den sie inbrünstig hasst. Am Ende flüchtet sie selbst in ein neues Leben: mit dem Orientexpress nach Paris.
Banine (1905-1992), geboren als Umm-El-Banine Assadoulaeff, floh 1923 von Baku nach Paris. Dort galt sie als zentrale Figur der Bohème, um die sich neben vielen anderen auch Ernst Jünger scharte, den sie in Frankreich berühmt machte.
›Kaukasische Tage‹, die Kindheitserinnerungen von Banine, beschwören ein märchenhaftes Bild der Stadt Baku herauf und erzählen von der Suche nach einem selbstbestimmten Leben.
Das Drauf-Pfeifen beherrscht Banine wunderbar. Nicht nur was die Meinung der anderen zu ihrer literarischen Kunstfertigkeit angeht, sondern auch in Bezug auf sonstige Widrigkeiten des Lebens.
Und dabei erzählt Banine derart lebendig und unterhaltsam, dass es eine wahre Freude ist, der Geschichte ihrer Kindheit und frühen Jugend zu folgen.
Erinnerungen eines Kindes, einer jungen Frau zwischen traditionellen Prägungen, früher Emanzipation und revolutionären Wirren, gezeichnet mit detailfreudiger Sinnlichkeit, sympathischer Selbstironie und überraschender Tabulosigkeit.
Ein interessanter Schmöker und großer Lesespaß!
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- Artikel-Nr.: SW9783423437721110164