Briefe an Élise

Eine dramatische Korrespondenz aus der Zeit des Ersten Weltkriegs

Der Erste Weltkrieg, diese 'Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts', fand von Anfang an gewichtigen Niederschlag in der Literatur. Zu Beginn stand dabei noch einzig das Leid der kämpfenden Soldaten im Mittelpunkt; erst später fiel der Blick der Literaten und Historiker auch auf die sogenannte 'Heimatfront', d.h. auf die durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Zivilisten, vor allem die Frauen. Dem belgischen Dramatiker Jean-François Viot, der bereits zuvor mehrfach erfolgreich historische Stoffe auf die Bühne gebracht hatte, gelang es 2014 mit dem anlässlich des hundertjährigen Gedenkens des Kriegsausbruchs verfassten Stück "Lettres à... alles anzeigen expand_more

Der Erste Weltkrieg, diese 'Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts', fand von Anfang an gewichtigen Niederschlag in der Literatur. Zu Beginn stand dabei noch einzig das Leid der kämpfenden Soldaten im Mittelpunkt; erst später fiel der Blick der Literaten und Historiker auch auf die sogenannte 'Heimatfront', d.h. auf die durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Zivilisten, vor allem die Frauen. Dem belgischen Dramatiker Jean-François Viot, der bereits zuvor mehrfach erfolgreich historische Stoffe auf die Bühne gebracht hatte, gelang es 2014 mit dem anlässlich des hundertjährigen Gedenkens des Kriegsausbruchs verfassten Stück "Lettres à Élise" auf bewundernswerte und menschlich ansprechende Weise, die beiden Blickwinkel in einem imaginären Dialog zu vereinen. In dem Briefwechsel zwischen dem Volksschullehrer Jean Martin, der aus einem kleinen Dorf in der Auvergne in den Krieg ziehen muss, und seiner zuhause auf ihn wartenden Frau Élise spiegelt sich auf einer privaten, emotionalen Ebene die ganze Tragik der Kriegsjahre. Die deutsche Fassung "Briefe an Élise" (Übersetzung aus dem Französischen: Thomas Stauder) dieses mit einem belgischen Parlamentspreis ausgezeichneten Stückes diente bereits als Grundlage der deutschsprachigen Erstaufführung am Stadttheater Aschaffenburg (Regie: Heinz Kirchner).



Der 1975 in Ottignies (Belgien) geborene Jean-François Viot inszenierte bereits während seines Studiums an der Université catholique de Louvain Stücke von u.a. Oscar Wilde und Molière. Während einer mehrjährigen Mitarbeit beim Festival de Théâtre de Spa wurde er dort der Assistent des Regisseurs und Theaterdirektors Armand Delcampe. Enge Kontakte knüpfte er auch zum Atelier Théâtre Jean Vilar und lernte dabei von Persönlichkeiten wie Patrice Kerbrat, Serge Kribus, Olivier Leborgne, Tanya Lopert und Jean-Claude Idée. Seine Stücke behandeln meist biographische und historische Stoffe: "Gustave et Alexandre" (2002), "Liberty" (2003), "Héloïse et Abélard" (2004), "Lafayette" (2005), "Sur la route de Montalcino" (2007), "Au bord des lèvres" (2010) und "La Reine" (2013). "Lettres à Élise" verfasste er 2014 aus Anlass des hundertjährigen Gedenkens an den Ersten Weltkrieg; das Stück wurde ausgezeichnet mit dem "Prix littéraire du Parlement de la Fédération Wallonie-Bruxelles".

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