Die Kunstdiebin
Geniale Diebin und devote Geliebte
In der Bundesrepublik der 80er, einer Zeit immer noch starrer Geschlechterrollen, schlägt Heike, eine brillante Frau mit einem scharfen Verstand und einem rebellischen Geist, einen ganz eigenen Weg ein. Statt sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu beugen, nutzt sie ihre Intelligenz und ihren Mut, um zur erfolgreichsten Kunstdiebin der jungen Bundesrepublik zu werden. Mit akribischer Planung und kühnen Manövern führt sie spektakuläre Raubzüge durch, inspiriert von wahren Begebenheiten. Selbst die Mauer der DDR kann sie nicht aufhalten, wenn es darum geht, ein Meisterwerk zu stehlen und sich dabei ein Stück Freiheit zu erobern.
Doch Heikes Leben ist nicht nur geprägt von Gefahr und Nervenkitzel. In leidenschaftlichen, erotischen Begegnungen gibt sie sich ihrer devoten Seite hin und entdeckt eine Welt, in der Macht und Hingabe neu verhandelt werden. Ihre Liebhaber und Komplizen werden Teil eines Spiels, das weit über das Kriminelle hinausgeht – ein Spiel, bei dem Heike stets die Kontrolle zu verlieren scheint, nur um sie letztlich auf überraschende Weise zurückzugewinnen.
Ein mitreißender erotischer Roman, der die Spannung spektakulärer Kunstraube mit den Abgründen der menschlichen Leidenschaft verbindet.
Dies ist die Fortsetzung des Romans »Die Diebin«, der ebenfalls im Schwarze-Zeilen Verlag erschienen ist.
Hinweise
1. Mein Urgroßvater
2. Frauen und Männer
3. Kunstraub
4. Im Swinger-Club
5. Bankraub
6. Verheiratet
7. Herrinnen
8. Zweiter Kunstraub
9. Village Naturiste
10. BDSM-Club
Erklärungen zu BDSM
Impressum
Nachdenklich runzelte ich die Stirn und starrte verdrießlich auf die Wellen im Hafenbecken.
»Fahr vorsichtig und mach nichts Unüberlegtes«, hatte mich Francesco ermahnt, bevor ich aufbrach. Er hatte geahnt, dass ich im Norden noch mehr wollte, als nur in der Sonnen liegen und Wattwanderungen machen.
»Keine Sorge. Ich pass auf mich auf. Und du kennst niemanden, der mehr überlegt als ich«, hatte ich gesagt. Und nun stand ich hier am Meer und überlegte. Was wäre, wenn man mich dieses Mal erwischen würde. Mich einsperren. Ich sah den Wellen zu. Wie sie auf mich zukamen und immer größer wurden, bis sie vornüberkippten und schäumend zusammenbrachen.
Ich überlegte: »Sollte ich in meiner kleinen Pension an der Küste bleiben?«
Hier war ich eine typische Touristin, die sich sonnte, las und eine geführte Wattwanderung machte. Dass ich mehr über Wattwürmer wusste als unser Führer, der lediglich über Trivialitäten, wie Wohnröhren und Ausscheidungsvorgänge dozierte, hatte ich für mich behalten. Wer interessierte sich auch schon für Zölome von Ringelwürmern. Selbst wenn sich aus solchen sekundären embryonalen Leibeshöhlen der Brust- und Bauchraum aller Wirbeltiere entwickelt hatte. Die meisten Leute wussten so wenig. Konnten sich so wenig merken. Vermutlich wurden sie nicht von meiner Gier nach neuem Wissen geplagt.
Der Grund, warum ich meine Unterkunft wechseln wollte, war nicht, dass der Pensionsbesitzer offenbar eine Abneigung gegen Mundwasser hegte. Und auch nicht seine Gattin, die als Mädchen für alles geduldig und klaglos ihre zahlreichen Arbeiten verrichtete. Der Grund war, dass die Pension einfach nicht zentral genug lag. Ich würde viele Städte besuchen müssen. Auf meiner Suche nach einer geeigneten Bank. Ich würde umziehen.
Fischer auf kleinen Booten entluden ihren Fang. Über ihnen kreisten Möwen und stießen dann und wann ihre spitze Schreie aus. Ich entschloss mich, nach Bremen zu fahren.
***
Ich parkte meinen Mercedes SL 500 in der Auffahrt vom Parkhotel in Bremen. Meine flachen Schuhe waren zwar zum Fahren geeignet, passten jedoch nicht zu meinem gelben Sommerkleid, das mehr kostete als ein Hotelportier im Monat verdiente. Der auffällige Schmuck, mit dem ich mich behängt hatte, sollte jedermann zeigen, dass ich eine derart feudale Residenz für angemessen hielt.
»Sie haben also nicht vorher gebucht?«, fragte der kleine Mann an der Rezeption.
»Leider nicht, wie ich es Ihnen bereits gesagt habe.«
»Hm schwierig«, sagte der Kerl und bot mir den Anblick einer ungewöhnlichen Verhaltensauffälligkeit. Immer wieder tippte er mit einem Bleistift auf das große Buch, in dem die freien und bereits angemieteten Zimmer aufgeführt waren.
»Und eine Suite wollen Sie nicht?«, sagte er und tippte den Stift auf das Buch.
»Nein danke. Nur ein Zimmer. So, wie ich es Ihnen ebenfalls schon sagte.«
»Also keine Suite?«, hakte er nach und tippte wie wild.
»Genau. Nur ein Zimmer. Für eine Woche.«
»Aber bedenken Sie, unsere Suiten sind viel größer.«
Der Bleistift drohte die Seite zu durchlöchern. Ich bemühte mich ruhig zu bleiben.
»Danke. Nur ein Zimmer«, beharrte ich auf meinem für einen angehenden Hotelgast eigentlich nicht allzu ungewöhnlichen Wunsch.
»Und komfortabler«, gab er mir zu bedenken. Und tippte weiter. Er stellte meine Geduld auf eine zu harte Probe.
»Sagen Sie«, fragte ich, »sind die Wände hier in ihrer Rezeption mit Bleifarbe gestrichen?«
»Tut mir leid, das weiß ich nicht«, sagte er höflich und tippte unverdrossen weiter.
Mit Sicherheit verdankte er seine Einstellung hier im Hotel nicht irgendeiner Quotenregelung für Hochbegabte.
»In den Suiten haben wir edle Seidentapeten und echte Stuckdecken«, informierte er mich. Ungerührt von meiner wachsenden Verzweiflung tippte er weiter.
Vielleicht war es gar keine Unzulänglichkeit, die mein Gegenüber mir in Vollendung vorführte, vielleicht war er einfach ein Verkaufsgenie. Ich war kurz davor eine Suite zu buchen.
»Ein Zimmer. Nur ein Zimmer. Bitte!«, wimmerte ich.
»Schön. Ein Zimmer also«, gab er nach.
Ich fühlte noch die Genugtuung über meinen Sieg, als er dieses warme Gefühl des Triumphes auch schon zunichtemachte. Er leitete die nächste Runde des Kampfes ein.
»Wir hätten da die wunderschönen Zimmer mit Blick auf den Garten. Auch mit Seidentapete und Stuckdecke. Herrlich. So ein Zimmer kostet kaum mehr, als die anderen. Wäre das nicht etwas für Sie.«
Der Groll in mir wuchs – und das untrügliche Gefühl, die zweite Runde zu verlieren. Ich war bereits zu geschwächt, um mich gegen das Zimmer mit Gartenblick zu wehren.
»Ja. Gut. Das nehme ich.«
Fast beiläufig, als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre, sagte er: »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie mit Halbpension buchen wollen. Schließlich haben wir hier die exquisiteste Küche in ganz Bremen.«
Hoffnungsvoll appellierte ich an seine Ritterlichkeit: »Bitte nicht. Nur Frühstück.«
Meine Hoffnung war vergebens. Das diabolische Verkaufsgenie tippte schon wieder mit seinem Bleistift.
»Glauben Sie mir. Ganz exquisit. Unser Küchenchef hat in Frankreich gelernt. Allein seine Variationen von der Gänsestopfleber. Oder die Rebhuhnessenz. Fantastisch. Sie müssen einfach bei uns speisen.«
Noch länger auf seine Großmut zu hoffen war sinnlos.
»Ja. Mit Halbpension. Bitte. Ich will hier essen. Nur hier.«
»Sehen Sie? Da haben Sie sich klug entschieden. Wirklich klug.«
Endlich hörte er auf zu tippen.
»Es ist keine Schande gegen den Besten zu verlieren«, sagte ich laut.
Doch mein Gegner schien das Eingeständnis meiner Niederlage nicht zu hören. Sein grausamer Bleistift notierte in aller Ruhe meine Daten in das dicke Buch.
***
Der Balkon mit Blick in den Garten, die Stuckdecke und die Seidentapeten waren nicht die einzigen Attribute, die den astronomischen Zimmerpreis rechtfertigten. Der Fernseher war riesig und das Badezimmer übertraf jede Erwartung. Auch die Küche war tatsächlich exzellent. Schon die Vorspeise war eine Sensation. Sautierte Jakobsmuscheln mit Sauce Rouille, Fenchel und emulgiertem Bouillabaisse-Sud. Auf die gebratene Rebhuhnbrust mit Herbsttrompeten und eingelegtem Kürbis folgte, als Nachspeise eine Mohnmousse mit weißem Pfirsichsorbet.
Jeden Abend, nach der Erkundung von Banken speiste ich im Hotel. Alles war vorzüglich. Immer. Schade, dass Francesco diese Genüsse nicht mit mir teilen konnte. Ganz sicher hätte er einige dieser Köstlichkeiten in seine Rezeptsammlung aufgenommen.
Auch das opulente Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen. Auch heute hatte ich mich schon länger in dem barocken Frühstückssaal aufgehalten, als es meiner Figur zuträglich war. Meine Uhr zeigte schon zehn. Sie hatte recht. Ich hatte genug. Hastig leerte ich meinen Kaffee, verschlang die letzten Reste einer Süßspeise, eilte zum Auto und fuhr los. Ich wollte Bremen verlassen und eine Bank in einer kleineren Stadt besuchen. Ich fühlte mich der Aufgabe durchaus gewachsen. Dieses Gefühl hielt eine ganze Minute lang an. Morgens sind die Straßen in Bremen voll. Heute Morgen traf mich diese Erkenntnis besonders wuchtig. Ich stand in einem besonders zähflüssigen Stau.
Heute kostete es mich eine ganze Stunde, um die Innenstadt zu verlassen und nach Osterholz-Scharmbeck zu fahren. Der Ortsname hatte mir gefallen. Dies war der einzige Grund, weshalb die Bank, die ich aufsuchte, die Sparkasse von Osterholz war. In diesen Tagen besuchte ich über zwanzig Banken und machte mir Notizen zu ihren Schalterhallen, Fenstern und Türen. Schließlich entschied ich mich für die Kreissparkasse in Bersenbrück.
Martina Taler wurde 1982 in Süddeutschland geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete sie bei einer Versicherung. Immer noch lebt sie im Süden Deutschlands, zusammen mit einen viel zu dicken Kater, ihrem wohlgenährten Ehemann, zwei Töchtern – und 84 Paaren Schuhen.
Sie mag Zärtlichkeit, Lachen, italienisches Essen und spannende Krimis. Partnerschaft, Liebe und spielerische Unterwerfung sind für Sie kein Widerspruch.
Ihre temporeichen Geschichten vereinen Spannung, Humor und prickelnde SM-Erotik.
In der Bundesrepublik der 80er, einer Zeit immer noch starrer Geschlechterrollen, schlägt Heike, eine brillante Frau mit einem scharfen Verstand und einem rebellischen Geist, einen ganz eigenen Weg ein. Statt sich den gesellschaftlichen Erwartungen zu beugen, nutzt sie ihre Intelligenz und ihren Mut, um zur erfolgreichsten Kunstdiebin der jungen Bundesrepublik zu werden. Mit akribischer Planung und kühnen Manövern führt sie spektakuläre Raubzüge durch, inspiriert von wahren Begebenheiten. Selbst die Mauer der DDR kann sie nicht aufhalten, wenn es darum geht, ein Meisterwerk zu stehlen und sich dabei ein Stück Freiheit zu erobern.
Doch Heikes Leben ist nicht nur geprägt von Gefahr und Nervenkitzel. In leidenschaftlichen, erotischen Begegnungen gibt sie sich ihrer devoten Seite hin und entdeckt eine Welt, in der Macht und Hingabe neu verhandelt werden. Ihre Liebhaber und Komplizen werden Teil eines Spiels, das weit über das Kriminelle hinausgeht – ein Spiel, bei dem Heike stets die Kontrolle zu verlieren scheint, nur um sie letztlich auf überraschende Weise zurückzugewinnen.
Ein mitreißender erotischer Roman, der die Spannung spektakulärer Kunstraube mit den Abgründen der menschlichen Leidenschaft verbindet.
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- Artikel-Nr.: SW9783966150347458270
- Artikelnummer SW9783966150347458270
-
Autor
Martina Taler
- Verlag Schwarze-Zeilen Verlag
- Seitenzahl 251
- Veröffentlichung 14.12.2024
- ISBN 9783966150347