Ungelebte Unterwerfung

Ein autobiografischer BDSM-Roman (SM / Fetisch)

Die Autorin engagierte sich lange Zeit in der Berliner BDSM-Szene. Unter anderem leitete sie das weit über Berlin hinaus bekannte »Subbiekränzchen« und die Bondage-Gruppe »Miss Rope«. In ihrem ersten autobiografischen Roman beschrieb sie, wie sie BDSM für sich entdeckte und die ersten Schritte tat. Auch dieser zweite autobiografische Roman entstand aus den Tagebuchaufzeichnungen der Autorin. Mit ihrem unverwechselbaren Sprachstil können Leser und Leserinnen an ihrer Entwicklung und ihren Erlebnissen, die sie authentisch schildert, teilhaben. Das Buch ermöglicht auch für Nicht-BDSMler tiefe Einblicke in eine andere Welt.... alles anzeigen expand_more

Die Autorin engagierte sich lange Zeit in der Berliner BDSM-Szene. Unter anderem leitete sie das weit über Berlin hinaus bekannte »Subbiekränzchen« und die Bondage-Gruppe »Miss Rope«. In ihrem ersten autobiografischen Roman beschrieb sie, wie sie BDSM für sich entdeckte und die ersten Schritte tat.

Auch dieser zweite autobiografische Roman entstand aus den Tagebuchaufzeichnungen der Autorin. Mit ihrem unverwechselbaren Sprachstil können Leser und Leserinnen an ihrer Entwicklung und ihren Erlebnissen, die sie authentisch schildert, teilhaben.

Das Buch ermöglicht auch für Nicht-BDSMler tiefe Einblicke in eine andere Welt. Für BDSMler ist es interessant zu lesen, wie sie ihre Neigungen tagtäglich auslebt. Authentisch schildert sie ihre eigenen Zweifel, die Probleme in Beziehungen und auch die Konflikte in Gruppen. Der Roman setzt an, als sie bereits tief in der Berliner Szene verwurzelt ist und dadurch ist er wesentlich expliziter als ihr erstes Buch. So lässt sie diesmal den Leser und die Leserin auch an ihren Fantasien teilhaben. Kurzzeitig versucht sie sich auch auf der anderen Seite der Macht und muss feststellen, dass ihr die dominant-sadistische Rolle ebenfalls zusagt.

Wenn im ersten Roman am Ende die Erkenntnis stand, dass BDSMler auch nur ganz normale Menschen sind, so muss das diesmal korrigiert werden. Wenn Sie das Buch gelesen haben werden Sie feststellen: BDSMler sind auch nur ganz normale Menschen – aber anders.



Die Autorin engagierte sich lange Zeit in der Berliner BDSM-Szene. Unter anderem leitete sie das weit über Berlin hinaus bekannte »Subbiekränzchen« und die Bondage-Gruppe »Miss Rope«. In ihrem ersten autobiografischen Roman beschrieb sie, wie sie BDSM für sich entdeckte und die ersten Schritte tat.

Auch dieser zweite autobiografische Roman ...



Vorspiel

Kapitel 1 bis Kapitel 12

Nachschlag

Danksagung

Über die Autorin

Imressum



»Liebe Siri,

das war ein ausgesprochen schöner Abend mit Dir, vielen Dank dafür. Hier nun meine Adresse und sicherheitshalber und weil ich finde, dass Du sie haben solltest, meine Telefonnummer. Und es ist schön, Dich am Sonntag schon wiederzusehen, mach mal schönes Wetter! Das wirst Du doch wohl hinkriegen!

Schlaf gut und liebe Grüße

Campino«

Kein Master, kein gestelztes Benehmen, einfach Campino. Jedes unserer Treffen war einfach entspannt, wir konnten lachen und stundenlang plaudern, kannten wir beide doch überall die gleichen Leute und wussten, wovon der andere sprach. Es lästerte sich hervorragend mit ihm und ich war nicht wenig erstaunt, wie gut er doch bescheid wusste und das, obwohl er kaum in der Öffentlichkeit unterwegs war. Der Buschfunk funktionierte eben. Natürlich redeten wir auch viel über uns, was wir wollten, was wir von uns und anderen erwarteten. Auch unsere Wünsche und Träume kamen dabei nicht zu kurz und so waren die Sonntage bald ein fester Bestandteil meines Lebens. Wir trafen uns und schlenderten über Trödelmärkte, am Ufer der Spree entlang, machten Radtouren oder gingen Eis essen.

Ich mochte ihn und seine Art. Er war offen und direkt und hielt natürlich auch nicht lange damit hinterm Berg, dass er mich gern in seinem Keller haben würde. Er lebte in einem Haus am Rande Berlins, das Dachgeschoß war sein Wohnbereich, ebenerdig seine Firma und der Keller war zu einem regelrechten Folterraum ausgebaut, in dem sich einem schon beim Betreten die Nackenhaare kräuselten. Es fehlte an nichts, man fand dort alles, was das Herz begehrte, ein Traum für jeden SMler.

Und nun war es wieder einmal an mir mich zu entscheiden, wollte ich mich auf ihn einlassen? Rein optisch war er nicht gerade der Mann meiner Träume, aber er ruhte in sich und war ein Gentleman durch und durch. Ich wusste, dass sich Liebe aus sehr vielem entwickeln kann. Intelligenz gehört dazu und davon hatte er genug und er erinnerte mich sehr an meine Exchef Dirk. SM-Erfahrungen hatte er schon über 15 Jahre als Filmemacher und privat, seitdem er denken konnte. Aber genau deshalb hatte ich auch einen riesigen Respekt vor ihm. War ich dem gewachsen? Aber er betonte immer wieder, dass er sich zwar eine Beziehung ohne SM nicht vorstellen könne, aber dieser Aspekt zweitrangig wäre, da man sich ja mit einander entwickeln würde und die menschlichen Dinge doch im Vordergrund stehen würden. Ich haderte mit mir und entschied mich letztendlich dafür mich darauf einzulassen. Denn ich vertraute ihm, dass er wegen seiner Erfahrung genau wusste, worauf er sich einließ.

...

Ich betrat also erstmals seinen Keller in dem Bewusstsein, dass ich ihn nicht nur besichtigen würde. Meine Nackenhaare stellten sich auf und trotz meiner jahrelangen Erfahrung fühlte ich mich unsicher. Es war als wenn ich zu einem Vorstellungsgespräch geladen war und nun meine Qualitäten vorweisen sollte. Er spielte auf mir wie auf einem Instrument, probierte alle Saiten und testete, ob sie gestimmt waren. Er war halt Profi und wollte schauen, was er sich da an Land gezogen hatte. Auch ließ er mich unverblümt wissen, dass ich mich sofort anziehen und nach Hause gehen könne, wenn ich die 100 Schläge mit dem Rohrstock nicht aushalten würde. Ich biss also die Zähne zusammen und hielt durch, denn jeder Schlag saß und war stärker, als ich es jemals zuvor erlebt hatte. Von Geilheit war ich weit entfernt, jedenfalls der im Kopf, mein Körper genoss das trotzdem auf wundersame Weise. Und wohl genau deshalb hatte ich wohl alle Prüfungen bestanden, denn Campino war begeistert und lobte mich.

Ich fühlte in mich hinein, aber da war nichts, keinerlei Emotionen, alles lief irgendwie mechanisch ab, sowohl bei ihm als auch bei mir. Aber war es nicht genau das, was ich wollte? Emotionen konnten nur verletzt werden, die Wunden heilten schwer und vernarbten nur. Der Körper zeigte jedoch eine andere Wirkung, hielt da einfach viel mehr aus und strotzte vor Geilheit. Es war eine völlig neue Erfahrung für mich.

Allerdings bewirkte auch genau diese, seine Art bei mir, ihm zu beweisen das ich meinem, mir anscheinend vorausgeeilten, Ruf gerecht wurde. Ich weiß nicht wie er dazu kam, denn ich hatte in den letzten Jahren nur ein paar mal in der Öffentlichkeit gespielt, aber er wusste wie von anderen eben auch, so einiges von mir. So eben auch, dass ich wohl eine Menge aushielt und ziemlich hart im Nehmen war. Wenn er mir das nicht gesagt hätte, hätte ich es nicht einmal gewusst. Ich beurteilte noch nie nach höher – schneller - weiter, sondern danach wie es sich anfühlte.

Dann wiederum genoss ich seine kleinen Aufmerksamkeiten sehr, er umgarnte und umwarb mich, wo er nur konnte. Außerhalb seines Kellers war er sehr charmant und weltgewandt und wusste, was Frauen wollten. So ließ ich mich gern auf seine Schmeicheleien ein. Auch alberten wir sehr viel herum, beinahe kindisch, aber auch sehr belustigend. Nur in seinem Keller war er dann der Master Campino, den er auch in seinen Filmen darstellte und über den er sich ansonsten auch gerne lustig machte.

Mir waren diese Diskrepanzen sehr suspekt. Denn mir viel es schwer, lachend in den Keller zu gehen und sobald sich die Tür hinter mir schloss ergeben vor ihm zu knien und still zu halten, bei dem, was er mit mir tat.

Es dauerte auch nicht lange und er bemängelte mein Verhalten. Ich zeigte mich nicht dankbar genug. Wo er sich doch mir widmete und mir seine Zeit opferte, so könne ich das doch auch gebührend würdigen. Auch hatte ich von mal zu mal mehr Schwierigkeiten, meine Geilheit nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem Kopf in Einklang zu bekommen. Mir fehlte einfach Dominanz. Mein Körper konnte einfach viel mehr vertragen, wenn er wusste wofür. Sicher, ich sollte das für ihn, Master Campino ertragen. Aber er wollte, dass ich es nicht nur ertrug, sondern Spaß daran hatte. Er war Sadist, er hatte Freude daran anderen Schmerzen zuzufügen und wollte, dass das Gegenüber genauso Freude daran hatte und es auch zeigte. Ich versuchte ihm auch zu erklären, was D/S für mich bedeutete und wie wichtig es für mich war auf eine Session vorbereitet zu werden, aber wie erklärt man einem Blinden das Sehen?



Siri S, 1969 geboren, hat ihr gesamtes Leben in Berlin verbracht. Dort arbeitete die als Juwelierin, zunächst als Angestellte, später mit ihrem eigenen kleinen Geschäft.



Sie lebte ein normales Familienleben, doch die Familienidylle war trügerisch, in ihr brodelt Unbekanntes, das bei einer verhängnisvollen Affäre aus ihr herausbricht. Erst nach der Trennung von ihrem langjährigen Lebensgefährten entdeckte sie, wer sie wirklich ist und was sie tatsächlich möchte. Ihre Reise ins Innerste beginnt und sie verliert sich darin, in der Hoffnung, sich selbst und ihr Glück zu finden.



Sie wird zu einer Berliner Szene-Bekanntheit, engagiert sich in verschiedenen Clubs und Partylocations und betreut Neueinsteiger und junge Frauen als Leiterin des »Subbiekränzchen’s« und der Bondage-Gruppe »Miss Rope«.

Heute lebt sie auf einem Segelboot und bereist die Welt; allerdings gehört BDSM weiterhin zu ihrem Leben.

In ihrem ersten Buch hat sie ihre Erlebnisse und Gefühle aus den ersten Jahren ihres BDSM-Lebens niedergeschrieben. Der zweite Roman handelt dann von den folgenden Jahren ihres BDSM-Lebens.

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  • Artikelnummer SW9783945967485458270
  • Autor find_in_page Siri S
  • Autoreninformationen Siri S, 1969 geboren, hat ihr gesamtes Leben in Berlin verbracht.… open_in_new Mehr erfahren
  • Verlag find_in_page Schwarze-Zeilen Verlag
  • Seitenzahl 180
  • Veröffentlichung 02.03.2018
  • ISBN 9783945967485

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