Herbstliches Intermezzo

Der Autor entführt die Leser auf eine zauberhafte Reise durch die herbstlichen Wälder des Kottenforsts. Was zunächst wie ein gewöhnlicher Spaziergang erscheint, verwandelt sich in eine lebendige Begegnung mit der Natur und ihren Mythen. Alte Pappeln, eine verlassene Laterne und der stürmische Herbstwind erwachen zum Leben und laden den Leser ein, den magischen Momenten des Übergangs zwischen Tag und Nacht beizuwohnen. Eine Erzählung voller Poesie, Humor und einer leichten Melancholie, die den Wandel der Zeit und das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Geschichte spürbar macht. Ein literarischer Genuss für alle, die in die Tiefe der... alles anzeigen expand_more

Der Autor entführt die Leser auf eine zauberhafte Reise durch die herbstlichen Wälder des Kottenforsts. Was zunächst wie ein gewöhnlicher Spaziergang erscheint, verwandelt sich in eine lebendige Begegnung mit der Natur und ihren Mythen. Alte Pappeln, eine verlassene Laterne und der stürmische Herbstwind erwachen zum Leben und laden den Leser ein, den magischen Momenten des Übergangs zwischen Tag und Nacht beizuwohnen. Eine Erzählung voller Poesie, Humor und einer leichten Melancholie, die den Wandel der Zeit und das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Geschichte spürbar macht. Ein literarischer Genuss für alle, die in die Tiefe der Jahreszeiten eintauchen und dabei den Hauch der Vergangenheit spüren möchten.



Der Wind spielte den Wirt und schenkte den ersten Schuss ein. Die drei Pappeln stießen eigentlich etwas plötzlich untereinander an und die Repräsentativpappel noch einmal mit der Laterne, dass es nur so klang. Höflichkeit muss sein, selbst zwischen einer „Napoleonspappel“ und einer Straßenlaterne. Die Stimmung stieg, dafür sorgte schon der Gastgeber. „Erzählen“, rauschten die Pappeln; „immerhin“, klirrte altertümlich die Laterne; nur der Wind pfiff: „fix, man tau!“ Denn er kam gerade von Holland.

Der Mond zerbrach wie ein Splitter die Wolken. Der ganze Himmel konnte dann so aussehen wie ein tiefblauer Strom mit glitzernden Schollen von Treibeis, überhaupt, wie eine Winterlandschaft auf Erden. Die Gefahr, hineinzuversinken, war groß.

Aber der Wald …

Mit einem Mal war es Nacht, so schwarz und zäh wie das beste Pech. Jeder Versuch, auf einen lichteren Punkt auszubrechen, war durch sich selbst vernichtet. Umzingelt, gefangen, gefesselt. Stimmen … ein Ring muss gefallen sein, ganz in meiner Nähe, etwas Metallnes. Ich glaube, ich griff nach meinem Stilett, mechanisch, und hielt den Atem an …

Aber es war nichts.

Endlich!

Wenn man auch in der Dorfgasse rutscht vor lauter mobiler Erde und Landwirtschaftlichkeit. Was? „Goldene Abendsonne, wie bist du so …“ Aber Leut, es ist doch stichdunkle Nacht.

Ein Zug, zwei Stangen mit etwas Hellem, Flackerndem kommen auf mich zu … Kindslange Kerzen, die zwei höchstens ebenso große Mädchen tragen, ganz in Weiß. Und sie singen „Goldene Abendsonne …“ Nein, noch welche, immer noch welche, Frauen in Weiß und Männer mit schwarzen Röcken und Zylindern „… ohne Wonne deinen Gla-a-nz ich sehn’“, singen die hinteren.



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

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