Der Baum der Elben: Fantasy-Roman

In den Nebeln von Albarée, wo die schimmernde Dämmerung der Elbenreiche Tag und Nacht verschleiert, ragte der gewaltige Weltenbaum Ilarnor wie ein titanischer Wächter empor. Sein Stamm, das Herz dieses geheimnisvollen Landes, war von Runen bedeckt – Zeichen des Schicksals, die fortwährend ihre Gestalt veränderten und eine unendliche Geschichte über das Schicksal der Elben erzählten. Diese Runen trugen in sich das Flüstern vergangener Zeitalter und die Prophezeiungen kommender Tage. Es hieß, derjenige, der diese Runen lesen konnte, würde das Schicksal der Welt lenken können.



Der Weltenbaum erstreckte sich so hoch, dass seine Krone in den Wolken verschwand, als ob er den Himmel selbst durchbohrte. Seine Äste breitete er weit und majestätisch aus, wie ein König sein Gefolge. Ganze Städte hätten auf diesen mächtigen Zweigen Platz finden können. Doch es gab nur zwei Elben, die die Fähigkeit besaßen, die Runen zu entziffern: Baradir, der Erbe des Elbenkönigs Daron, und Arador, der Sohn der obersten Schamanin Sarwen.