Leben und Taten des SS-Obersturmführers Förster

Leben und Taten des SS-Obersturmführers Förster
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Es wird die groteske Karriere eines ambitionierten Offiziers der Waffen-SS enthüllt, der von Nazi-Ideologie und persönlichem Ehrgeiz angetrieben wird. Förster, einst ein verwöhnter Student, steigt durch Protektion und skrupellose Aktionen in die elitären Kreise des nationalsozialistischen Systems auf. Doch seine glänzenden Pläne enden im Fiasko, als er bei einem Raubzug im Kaukasus von einer Kosakenpatrouille gefangen genommen wird. Diese Geschichte beleuchtet den moralischen Verfall jener Zeit und zeigt den Kontrast zwischen den großen Versprechungen des Nationalsozialismus und der brutalen Realität an der Front. Eine packende und... alles anzeigen expand_more

Es wird die groteske Karriere eines ambitionierten Offiziers der Waffen-SS enthüllt, der von Nazi-Ideologie und persönlichem Ehrgeiz angetrieben wird. Förster, einst ein verwöhnter Student, steigt durch Protektion und skrupellose Aktionen in die elitären Kreise des nationalsozialistischen Systems auf. Doch seine glänzenden Pläne enden im Fiasko, als er bei einem Raubzug im Kaukasus von einer Kosakenpatrouille gefangen genommen wird. Diese Geschichte beleuchtet den moralischen Verfall jener Zeit und zeigt den Kontrast zwischen den großen Versprechungen des Nationalsozialismus und der brutalen Realität an der Front. Eine packende und entlarvende Darstellung über Macht, Gier und Scheitern.



Leben und Taten des SS-Obersturmführers Förster

1 Die Waffen-SS z.b.V.

2 Als Nazistudent in London

3 Als SS-Offizier im Auswärtigen Amt

4 Gangstergastspiel in Russland



Bei den Kämpfen im Nordkaukasus – bei Mursabek im Rayon Ambulak – wurde vor kurzem der Obersturmführer der Waffen-SS Dr. Norman Förster von einer Kosakenpatrouille gefangen genommen. Es war der erste und zugleich letzte Kampf dieses SS-Offiziers. Bei seinem Verhör gab dieser SS-Obersturmführer, der mit seiner 4. Kompanie des Bataillons der Waffen-SS z.b.V. ausgerückt war, über diesen für seine Einheit nicht gerade glorreichen Kampf folgendes an: „Unsre Kompanie sollte auf zwei schweren Lastwagen, ferner mit etlichen MGs, einer Pak, einem Stabswagen und einer Kavallerieabteilung zur Aufklärung in den Rayon Ambulak ausfahren. Zehn Kilometer ging alles gut und ruhig vor sich. Plötzlich wurden wir aus MGs beschossen. Der eine Lastwagen mit der Pak und dreizehn Mann wendete sofort, ließ uns im Stich und fuhr mit Vollgas zurück. Auch der Leutnant der Waffen-SS Grappert haute sofort ab und schrie mir bloß noch zu, dass er bald Verstärkung schicke. Ich saß mit meinen Leuten auf dem einen Lastwagen allein mit der Pak und den zwei MGs auf der engen Gebirgsstraße fest. Wir suchten die Pak schleunigst in Gefechtsstellung zu bringen; doch der Gegner war schneller, und die Pak wurde durch ein paar Schüsse außer Gefecht gesetzt, da die Bedienungsmannschaft getötet oder verwundet war. Auch der Leutnant der uns begleitenden Kavalleristen war gefallen. Schon galoppierten die russischen Reiter heran. Ich wollte aus meiner Parabellum feuern, doch ich war so erregt, ich hatte die Parabellum beim Abspringen vom Wagen verloren. Ich nahm die Maschinenpistole eines Verwundeten, aber sie hatte eine Ladehemmung. Da lag ich nun am Boden, verzweifelt, überzeugt, dass die Kosaken mich töten würden; unsre Propaganda hatte stets behauptet, dass die Russen keine Gefangenen machen und vor allem die Offiziere töten. Ich war derart erschöpft und mitgenommen, dass ich kurz das Bewusstsein verlor. Plötzlich merkte ich etwas. Über mir stand ein russischer Kavallerist, ich griff nach meiner Maschinenpistole; aber der Russe schlug mir mit dem Kolben seines Karabiners über den Kopf und nahm mich gefangen.“

Dies war der erste militärische Einsatz jener Abteilung der Waffen-SS z. b. V. Jene Leibtruppe Hitlers in ihren schwarzen Waffenröcken mit dem Totenkopf am Ärmel und Mützenrand haut beim ersten Zusammentreffen mit einer Kosakenabteilung zum Teil ab; der andere Teil wird trotz seines Geschützes und seiner MGs sehr schnell außer Gefecht gesetzt. Der Obersturmführer Förster aber wird nach Verlust seiner Parabellum und nach der Ladehemmung einer Maschinenpistole mit anschließender Ohnmacht gefangen genommen. Diese Episode spricht für sich selbst. Sie ist kein Ruhmesblatt für jene Waffen-SS, für jene Nazielitetruppe, die ihre Hauptkämpfe führt gegen die waffenlose Zivilbevölkerung Prags, gegen die Frauen und Kinder Warschaus, gegen die Arbeiter Frankreichs, Belgiens und Hollands.

Aber diese Abteilung der Waffen-SS, der jener Obersturmführer Förster angehört, ist ein Bataillon z. b. V. = zur besonderen Verwendung. Es hat also eine besondere Aufgabe. Welche Aufgabe? Diese Spezialtruppe ist auf Anregung des Ministers von Ribbentrop unmittelbar dem Auswärtigen Amt Berlin unterstellt. Diese Spritztour in den Kaukasus – an die Front – war, wie wir später sehen werden, bloß als ein kurzes, harmloses Gastspiel gedacht, als ein sogenannter „EK-Kursus“, eine kleine Tournee, damit die Herren Offiziere das Eiserne Kreuz erhielten. Der eigentliche Auftrag dieser Waffen-SS war ein ganz anderer. Ihr kriegerischer Auftrag durch das Auswärtige Amt bestand darin, die Schlösser, Museen und Bibliotheken in der Etappe Russlands auszuplündern und alle Wertgegenstände, wie alte Gemälde, Skulpturen, Gobelins, Goldgerät und seltene Druckwerke, nach Berlin abzuschleppen. Wie diese Hyänen des Schlachtfeldes den Auftrag des Herrn Ministers von Ribbentrop ausführten, darüber berichtet jener Obersturmführer Dr. Förster in einem besonderen handschriftlichen Dokument. Dr. Förster schreibt: „In Zarskoje Selo bei Leningrad beschlagnahmte die Kompanie die Ausstattung des großen Palastmuseums der Kaiserin Katharina. Es wurden von den Wänden chinesische Seidentapeten und vergoldete Verzierungen abgerissen. Aus dem Palast des Kaisers Alexander wurden antike Möbel und seine große Bibliothek mit bibliografischen Raritäten weggebracht. Aus den Kiewer Museen der ukrainischen Kunst, der russischen Kunst, der West- und Ostkunst sind viele Werke russischer und ukrainischer Maler und Bildhauer nach Berlin abtransportiert worden. In Charkow in der Korolenko-Bibliothek wurden einige tausend wertvolle Bücher in Prachtausgaben ausgewählt und nach Berlin gebracht. Die übrigen Bücher wurden verbrannt. Aus der Charkower Bildergalerie wurden einige hundert Bilder abtransportiert. Stickereien, Teppiche, Gobelins und andere Ausstellungsgegenstände haben sich die deutschen Soldaten angeeignet.“



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.



Werkverzeichnis

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