Die Gespielinnen des Königs
Frankreichs berühmteste Mätressen
"Nun war es wirklich geschehen, sie war die Hure des Thronfolgers. Die Höflinge würden es zwar nicht wagen, ihr das ins Gesicht zu sagen, aber denken würden sie es." So beginnt der Autor seine Erzählung über Diane de Poitiers, die Mätresse des späteren Königs Heinrich II., die noch heute als eine der schönsten Frauen in Frankreichs Geschichte gilt. Selbstbewusst und geschäftstüchtig, brachte sie es zu großem Reichtum und fast unbeschränkter Macht. Doch auch die anderen Damen in diesem Band, von denen die berühmteste Madame Pompadour ist, wussten ihre Fähigkeiten im Bett und am Hof zu nutzen. Von Glanz umgeben, meist intelligent und gerissen, umgarnten die Entragues, die Montespan, die Du Barry ihren Herrscher, um ihn dann am Gängelband zu führen. Freilich war ihr Weg gefährlich. Von so manchem Höfling angefeindet und von Hinterhältigkeit bedroht, durften sie nie die Gunst des Geliebten verlieren - das hätte den Untergang bedeutet.
Dieses Buch ist ein Sittengemälde, das vier Jahrhunderte französischer Geschichte darbietet. Spannend bis ins Detail, abenteuerlich und voller Witz führt es dem Leser eine Welt vor Augen, die ihn mit ihren bis zum Mord reichenden Intrigen, mit ihrer List und Gewalt, aber auch mit ihrem Charme und ihrer Lebhaftigkeit von Anfang bis Ende in den Bann schlägt.
"Als Liebhaber guter historischer Romane kann ich von diesem Buch... nur schwärmen. Klaus Möckel, Romanist, Lyriker und Krimiautor, nutzt alle diese 'Qualifikationen' für prächtige Romane im Stenogramm" (aus "L, das Magazin für reife Menschen", Cottbus).
INHALT:
I. Agnès Sorel: Auftritt einer schönen Dame
II. Françoise de Châteaubriand: Und keiner weint mir nach
III. Anne d'Étampes: Der Jugend Sieg und Niederlage
IV. Diane de Poitiers: Das Geheimnis ewiger Jugend
V. Gabrielle d'Estrées: Wie heirate ich einen König?
VI. Henriette d'Entragues: Die Schlange am Busen
VII. Louise de La Vallière: Eine reuige Sünderin
VIII. Françoise de Montespan: Des Glanzes dunkle Seite
IX. Françoise de Maintenon: Die heimliche Königin
X. Die Damen Nesle: Schwestern teilen alles
XI. Madame Pompadour: Die Schöne aus dem Bürgertum
XII. Jeanne du Barry: Eine Dame mit Vergangenheit
I. Agnès Sorel: Auftritt einer schönen Dame
II. Françoise de Châteaubriand: Und keiner weint mir nach
III. Anne d'Étampes: Der Jugend Sieg und Niederlage
IV. Diane de Poitiers: Das Geheimnis ewiger Jugend
V. Gabrielle d'Estrées: Wie heirate ich einen König?
VI. Henriette d'Entragues: Die Schlange am Busen
VII. Louise de La Vallière: Eine reuige Sünderin
VIII. Françoise de Montespan: Des Glanzes dunkle Seite
IX. Françoise de Maintenon: Die heimliche Königin
X. Die Damen Nesle: Schwestern teilen alles
XI. Madame Pompadour: Die Schöne aus dem Bürgertum
XII. Jeanne du Barry: Eine Dame mit Vergangenheit
Auf jeden Fall vermögen wir uns die Pompadour an jenem für sie so wichtigen Tag im prächtigen Palast von Versailles gut vorzustellen. In Begleitung von vier hochnoblen Damen gleitet sie, mit Diamanten geschmückt, durch die Räume. Ihr seidenes Kleid ist bestickt und nach der Mode gebauscht, ihre Perücke weiß bepudert, ihre Miene heiter. Doch wer weiß, welch Beben sie dahinter verbirgt.
Die Gruppe - von gaffenden Höflingen mit wohlwollenden oder auch spöttischen Blicken bedacht - begibt sich zum wartenden König, dem die Marquise eine dreifache Reverenz erweisen muss. Eine Formsache. Er entlässt die junge Dame, bei der er noch wenige Tage zuvor Abend und Nacht verbracht hat, mit einigen Floskeln. Dann wird es schwierig; beim rückwärtigen Abgang mit Knicksen darf sie in den ausladenden Gewändern, die Schleppen gerafft, nicht stolpern. Vor allem aber sind die Gedanken nun auf die Begegnung mit der Königin zu richten. Von ihrer Reaktion hängt ab, ob es die Pompadour künftig mit einer Feindin mehr zu tun hat oder auf ihre Neutralität hoffen darf.
Beim Anblick Marie Leczinskas dann die erneuten Knickse. Nur nicht die Augen zur gestrengen Dame erheben, die ihre dunklen Tageskleider indes gegen ein helleres, mit goldenen Lilien geschmücktes Brokatgewand getauscht hat! Stattdessen - ohne unziemliche Hast - einen Handschuh abstreifen, den Saum ihrer Robe ergreifen und flüchtig küssen. Alles klappt, nur der Handschuh fällt zu Boden. Doch gelassen hebt ihn eine der anderen Damen auf.
Nun ist die Spannung der anwesenden Höflinge, aber auch die der Pompadour nicht mehr zu überbieten. Was wird Ihre Majestät sagen; eine Bemerkung, sei es zur Frisur, zur Kleidung, ist unerlässlich. Doch wird es etwas Freundliches oder, wie von vielen erwartet, etwas Abwertendes sein?
"Lasst mir doch gelegentlich eine Nachricht über Madame de Saissac zukommen, der ich früher in Paris gern begegnet bin", murmelt die Königin.
Jeanne-Antoinette ist verblüfft, das Herz schlägt ihr bis zum Hals. Die Saissac zu erwähnen, eine adlige Bekannte ihrer Mutter, ist ohne Zweifel eine Auszeichnung.
"Majestät ... eine große Ehre", stammelt sie. "Euch zu gefallen, ist mein größter Wunsch."
Die Zuschauer sind mindestens genauso erstaunt. Doch die Königin gibt noch einmal Antwort. Sie spricht zwar so leise, dass man, selbst wenn man an ihren Lippen hängt, kein einziges Wort versteht, aber wie hinterher behauptet wird, sind es zwölf Sätze. Zwölf! Wirklich ein einmaliger Gunstbeweis, auch wenn die Marquise in ihrer Aufregung kaum etwas von dem Gesagten mitbekommt. Was nun im Nachfolgenden immer geschehen mag - man muss ja noch dem wenig geneigten Thronfolger und seiner Gattin die Aufwartung machen -, für diesen Tag ist der Erfolg der Favoritin gesichert.
Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: „Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung“. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie „Hoffnung für Dan“ und „Die Gespielinnen des Königs“ sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen „Drei Flaschen Tokaier“ und „Variante Tramper“. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie „Die unsichtbaren Fürsten“ und „Der Hexer aus dem Kupferwald“.
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- Artikel-Nr.: SW9783863941673