Abschied und Wiederkehr
Döblins Flucht und Rückkehr nach Deutschland
›Abschied und Wiederkehr‹ ist in seiner Kürze und Eindringlichkeit einer der bewegendsten autobiographischen Texte Alfred Döblins. Döblin schildert darin die Bedrohung der eigenen Existenz nach dem Reichstagsbrand und die Flucht ins Exil. Wiederkehr aus diesem Exil kann es für Döblin insofern nicht geben, als derjenige, der zurückkehrt, nicht mehr derjenige ist, der wegging. Es fällt ihm schwer, sich nach 1945 in dem zertrümmerten Deutschland zurechtzufinden. Aber: Er möchte helfen.
Alfred Döblin, 1878 in Stettin geboren, arbeitete zunächst als Assistenzarzt und eröffnete 1911 in Berlin eine eigene Praxis. Döblins erster großer Roman erschien im Jahr 1915/16 bei S. Fischer. Sein größter Erfolg war der 1929 ebenfalls bei S. Fischer publizierte Roman ›Berlin Alexanderplatz‹. 1933 emigrierte Döblin nach Frankreich und schließlich in die USA. Nach 1945 lebte er zunächst wieder in Deutschland, zog dann aber 1953 mit seiner Familie nach Paris. Alfred Döblin starb am 26. Juni 1957.
Der Publizist und Literaturkritiker Wilfried F. Schoeller hat als Verantwortlicher des Bereichs Kultur im Hessischen Rundfunk zahlreiche literarische Beiträge und Filme gedreht. Er ist Herausgeber der Werke Oskar Maria Grafs und hat Bücher u.a. über Heinrich Mann, Adorno und Bulgakow veröffentlicht. An der Universität Bremen ist er Professor für Literatur des 20. Jahrhunderts, Literaturkritik und Medien. 1990 wurde Wilfried F. Schoeller mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet.
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- Artikel-Nr.: SW9783104029320450914