Ein Werwolf, der hat Zähne: Gruselkrimi

Es war ein trüber Herbstnachmittag. Der Himmel war von düsteren Wolken verhangen und ein kalter Wind pfiff durch die nahezu leeren Straßen. Normalerweise hatte ich zu dieser Zeit meine Pause, genoss einen heißen Kaffee und blätterte in einer altmodischen Zahnarztzeitschrift, während ich mich auf die nächsten Patienten vorbereitete. Doch an diesem besonderen Tag war nichts normal.



Das Klingeln der Türglocke hallte durch die leeren Flure und kündigte einen neuen Patienten an. Ich stand auf, strich mir die Haare aus dem Gesicht und warf einen kurzen Blick in den Spiegel neben meiner Bürotür. Ein leises Stöhnen entwich mir. Die langen Arbeitsstunden forderten ihren Tribut – dunkle Schatten unter meinen Augen und ein müder Ausdruck verrieten es.



Langsam ging ich zum Empfangsbereich. Dort sah ich ihn zum ersten Mal: meinen ungewöhnlichsten Patienten. Er stand mit gebeugtem Kopf in der Tür, als versuchte er, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu erregen. Doch sein Äußeres machte das praktisch unmöglich. Er war außergewöhnlich groß, seine Schultern waren breit, und aus jedem Quadratzentimeter seiner Erscheinung sprach rohe Kraft. Ein dichter Bart verdeckte sein Gesicht, doch seine Augen – diese außergewöhnlich gelben Augen – durchdrangen alles.