General Nobile verabschiedet sich von seiner auf der Eisscholle zurückbleibenden Mannschaft

General Nobile verabschiedet sich von seiner Mannschaft – eine dramatische und bittere Satire aus der Feder von Friedrich Wolf, die den Abenteurergeist und die Eroberungswut der 1920er Jahre scharf kritisiert. In einer fesselnden Rede lässt Wolf den berüchtigten General Nobile seine triumphale, aber tragische Expedition zum Nordpol preisen. Doch was als heroischer Aufruf beginnt, entlarvt sich schnell als groteske Überhöhung von Ruhm und Vaterland. Die Erzählung konfrontiert den Leser mit der brutalen Realität von geopolitischen Ambitionen und der Ohnmacht des Individuums angesichts nationalistischer Ideologien. Ein literarisches Meisterwerk, das... alles anzeigen expand_more

General Nobile verabschiedet sich von seiner Mannschaft – eine dramatische und bittere Satire aus der Feder von Friedrich Wolf, die den Abenteurergeist und die Eroberungswut der 1920er Jahre scharf kritisiert. In einer fesselnden Rede lässt Wolf den berüchtigten General Nobile seine triumphale, aber tragische Expedition zum Nordpol preisen. Doch was als heroischer Aufruf beginnt, entlarvt sich schnell als groteske Überhöhung von Ruhm und Vaterland. Die Erzählung konfrontiert den Leser mit der brutalen Realität von geopolitischen Ambitionen und der Ohnmacht des Individuums angesichts nationalistischer Ideologien. Ein literarisches Meisterwerk, das damals wie heute nichts an seiner Relevanz eingebüßt hat.



(Heftiges Gemurmel.)

Leute! Ich fühle in eurer Bewegung die Zustimmung! Wie könnte es anders sein! Die Ertüchtigung unsrer Nation hat in uns ihre herrlichsten Protuberanzen erzeugt, und wenn auch die Walrosse ihre Augen rollen, an unserm Wesen wird die Welt genesen, unsre Belange sind hiermit gesichert, unverbrüchlich … oder wie Goethe sagt:



„Allen Gewalten

Zum Trutz sich erhalten …“ –

Die Fahne steht, wenn der Mann auch fällt!



Mitkämpfer, Söhne des Ruhms!



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

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