Dialektik - die Logik der Widersprüche

In der kurzen Erzählung lädt der Autor die Leser zu einer tiefgründigen und doch alltäglichen Diskussion über die Natur und ihre scheinbaren Widersprüche ein. Beim Beobachten eines farbenprächtigen Schmetterlings, des Admirals, entfacht sich eine Debatte darüber, ob das grelle Muster des Insekts ein Fehler der Evolution ist – oder ob es doch einen tieferen Sinn verfolgt. Mit feinem Humor und philosophischem Tiefgang untersucht die Geschichte den ewigen Zwiespalt zwischen Schein und Sein. Ist die Natur wirklich so „logisch“ wie wir denken, oder sind es gerade die Gegensätze, die das Leben ausmachen? Wir betrachteten am... alles anzeigen expand_more

In der kurzen Erzählung lädt der Autor die Leser zu einer tiefgründigen und doch alltäglichen Diskussion über die Natur und ihre scheinbaren Widersprüche ein. Beim Beobachten eines farbenprächtigen Schmetterlings, des Admirals, entfacht sich eine Debatte darüber, ob das grelle Muster des Insekts ein Fehler der Evolution ist – oder ob es doch einen tieferen Sinn verfolgt. Mit feinem Humor und philosophischem Tiefgang untersucht die Geschichte den ewigen Zwiespalt zwischen Schein und Sein. Ist die Natur wirklich so „logisch“ wie wir denken, oder sind es gerade die Gegensätze, die das Leben ausmachen?



Wir betrachteten am Sonntag einen auf einer Herbstaster sitzenden grellbunten Schmetterling, einen „Admiral“ (orange-schwarz-weiß) und diskutierten, ob hier die Natur nicht wieder einmal eine Fehlkonstruktion geschaffen habe, da diese fliegende Farbpalette von jedem insektenfressenden Vogel sofort entdeckt und verspeist würde. Paul meinte, bestimmt wäre das gleichmäßige Grüngelb des Zitronenfalters oder das Weiß des Kohlweißlings richtiger. (Paul sagte mit Überzeugung „richtiger“.) Hans dagegen belehrte ihn, dass es dem „Admiral“ nicht auf das Mimikry, auf die Schutzfarbe ankomme, sondern auf die Lockfarbe, die Fortpflanzungsfarbe, die Weibchen bzw. Männchen grell anzulocken; das sei in der Natur wichtiger und richtiger.

Nicht Erhaltung des Lebens durch eine Schutzfarbe, sondern Erhaltung des Lebens durch eine Lock- und Hochzeitsfarbe.

Der nachdenkliche Erwin meinte hierzu bloß: „Dialektik.“

„Wieso Dialektik?“, fragte Peter.

Und Erwin: „Natürlich Dialektik; das heißt, wie man’s macht, ist es falsch.“



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.



Werkverzeichnis

weniger anzeigen expand_less
Weiterführende Links zu "Dialektik - die Logik der Widersprüche"

Versandkostenfreie Lieferung! (eBook-Download)

Als Sofort-Download verfügbar

eBook
0,00 €

  • SW9783689123154458270.1

Ein Blick ins Buch

Book2Look-Leseprobe

Andere kauften auch

Andere sahen sich auch an

info