In den Fängen des Seemonsters

Band 1 der Nikolai-Bachnow-Bücher

Im Muschelmeer, am Rande des Zauberlandes, das hinter den Weltumspannenden Bergen liegt, befindet sich das Reich der Seekönigin Belldora. Dort leben seit Urzeiten Nixen, Fische und das übrige Meeresgetier friedlich zusammen. Doch plötzlich macht sich in dem sauberen Gewässer ein stinkendes, gefräßiges Schmutzmonster breit. Mit seinen Helfern, glibberig-glitschigen Wassermännern, vertreibt es die Meeresbewohner aus ihren angestammten Gebieten und erstickt mit dicken Algenteppichen alles Leben. Der Weise Scheuch, der Tapfere Löwe, der Eiserne Holzfäller und ihre Freunde brechen aus der Smaragdenstadt auf, um ein Schiff zu chartern und... alles anzeigen expand_more

Im Muschelmeer, am Rande des Zauberlandes, das hinter den Weltumspannenden Bergen liegt, befindet sich das Reich der Seekönigin Belldora. Dort leben seit Urzeiten Nixen, Fische und das übrige Meeresgetier friedlich zusammen. Doch plötzlich macht sich in dem sauberen Gewässer ein stinkendes, gefräßiges Schmutzmonster breit. Mit seinen Helfern, glibberig-glitschigen Wassermännern, vertreibt es die Meeresbewohner aus ihren angestammten Gebieten und erstickt mit dicken Algenteppichen alles Leben.

Der Weise Scheuch, der Tapfere Löwe, der Eiserne Holzfäller und ihre Freunde brechen aus der Smaragdenstadt auf, um ein Schiff zu chartern und Belldora zu helfen. Sofort geraten sie in teils humorige, teils gefährliche Abenteuer, bei denen sie in höchste Bedrängnis kommen. Sie müssen nicht nur gegen die fiesen Wassermänner kämpfen, sondern auch gegen Krokodile, Haie und das schreckliche Monster selbst.

Der oben genannte Titel, 1996 bei LeiV (Leipzig) mit Illustrationen von Hans-Eberhard Ernst unter dem Pseudonym „Nikolai Bachnow“ erschienen, ist das erste von mehreren Büchern, die an die bekannte Reihe des Russen Alexander Wolkow anschließen. "Endlich befindet man sich wieder in Gefilden, die nicht mehr futuristisch oder abstrakt anmuten", hieß es damals in Karolin Kullmanns Rezension, und: "... durch seine breite Fülle ist 'In den Fängen des Seemonsters' weitaus gelungener als die Vorgänger."



INHALT:

Erster Teil: Eine gefährliche Flussfahrt

Ein Delfin bittet um Hilfe

Die Hochzeit des Weisen Scheuch

Die Begegnung mit den Bibern

Ein vergesslicher Zauberer

Die grauen Wassermänner

Der Hinterhalt

Der Junge ist verschwunden

Die Entführung

Zweiter Teil: Die Seekönigin

Auf der Suche nach dem Jungen

Im Reich der Seekönigin

Der Kampf mit den Mörderalgen

Die Muräne

Ein Torwächter wird überlistet

Die Enkelin des Zauberers Goodwin

Auge in Auge mit dem Monster

Dritter Teil: Der Sieg über das Monster

Ein Wiedersehen

Das Monster wird eingekreist

Der Gefängnisberg

Endlich wieder frei

Plitsch gibt klein bei

Der Zweikampf

Die rettende Idee

Der Sieg

Ein großer Löwe



Erster Teil: Eine gefährliche Flussfahrt

Ein Delfin bittet um Hilfe

Die Hochzeit des Weisen Scheuch

Die Begegnung mit den Bibern

Ein vergesslicher Zauberer

Die grauen Wassermänner

Der Hinterhalt

Der Junge ist verschwunden

Die Entführung

Zweiter Teil: Die Seekönigin

Auf der Suche nach dem Jungen

Im Reich der Seekönigin

Der Kampf mit den Mörderalgen

Die Muräne

Ein Torwächter wird überlistet

Die Enkelin des Zauberers Goodwin

Auge in Auge mit dem Monster

Dritter Teil: Der Sieg über das Monster

Ein Wiedersehen

Das Monster wird eingekreist

Der Gefängnisberg

Endlich wieder frei

Plitsch gibt klein bei

Der Zweikampf

Die rettende Idee

Der Sieg

Ein großer Löwe



Jessica und der Käptn hockten auf dem Plateau, sie redeten und redeten, doch wie war es inzwischen dem Scheuch ergangen? Der Sog hatte ihn ja mitten unter die Haifische gewirbelt. Die rissen auch sofort die Mäuler auf, klappten sie dann aber wieder zu, ohne zuzubeißen. Dieses Kerlchen war ja aus Stroh und Holz, roch kein bisschen nach Fleisch.

Die Wassermänner sind nicht so dumm, dachte der Scheuch, sie werden mich bestimmt gefangen nehmen. Ich muss bei den Haien bleiben.

Er schwamm also im Pulk der Haie mit, bis sie in dem Unterwassergewölbe waren. Dort verteilten sich die Raubfische, und der Scheuch verdrückte sich in eine Nische. Die Wassermänner und das Monster bemerkten ihn nicht. Sie verschwanden in einem großen schmutzigen Tunnel am anderen Ende der Höhle.

Der Scheuch brauchte nicht lange zu überlegen, er folgte einfach der Kutsche mit dem Monster. Es ging steil aufwärts, und dann waren sie im Obergeschoss der Burg. Mehrere große, mit Schlammwasser gefüllte Räume taten sich auf, sie waren ganz kahl und kaum erleuchtet. In einem sah der Scheuch einige Krokodile, in einem anderen die grimmigen Seewölfe. Sie waren aus dem Geschirr genommen worden und ruhten im Schlamm neben der Kutsche. Der Scheuch machte, dass er weiterkam.

Von vorn schimmerte es grünlich. Unbehelligt paddelte der Scheuch weiter und erreichte ein letztes gewaltiges Gewölbe. Auch hier breitete sich schlammiges Wasser aus, doch zwei, drei Inseln ragten aus der trüben Flut. Der Scheuch kroch erschöpft ins Trockene und nahm den Taucherhelm ab. Doch vor Schreck wäre er fast wieder zurück in das braune Nass gerutscht.

Nur wenige Meter entfernt hockte, ihm halb mit dem Rücken zugewandt, auf einer zweiten Erhebung das Seemonster. Es war aufgeblasen wie eine riesige Kröte und so mächtig, dass es beinahe bis zur Decke des Gewölbes ragte. Breit und breiig thronte es inmitten von Abfallhaufen, wie sie vorhin von den Molchen in das Loch geschleppt worden waren, und stopfte sich den Dreck mit vollen Händen ins Maul. Es malmte und schmatzte laut. Einen großen Teil des Schmutzes würgte es allerdings nach ein paar Minuten wieder als grünen Algenbrei heraus und spuckte ihn einfach ins Wasser.

Der Scheuch war wie gelähmt. Daher kommt also der Nachschub für die Algen, die der Seekönigin so zu schaffen machen, dachte er. Was für ein Wanst, und was für ein Maul! Was soll einer wie ich gegen dieses Ungetüm ausrichten?

Als hätte das Monster ihn an seinen Gedanken erraten, wälzte es sich in diesem Moment herum. Ein Blick traf ihn, glitschig wie ein Stück Schmierseife. Auge in Auge sahen sich die beiden an. Gleich darauf schoss eine Scherenhand vor, packte ihn und zog ihn auf die andere Insel.

"Plutsch, plubb, verquabb, wer bist du, und wie kommst du hierher?", fragte das Monster mit einer Stimme, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. "Ich habe dich noch nie in meiner Burg gesehen."

"Ich bin ... man nennt mich den Scheuch ...", stotterte kaum hörbar die Strohpuppe.

Die Pfote des Monsters ließ ihn los, sodass er halb ins Wasser plumpste:

"Komischer Name. Bist du einer von den Dienstmolchen? Warum schafft ihr mir nicht mehr Nahrung heran? Ich will wachsen und mich ausbreiten."



Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: „Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung“. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie „Hoffnung für Dan“ und „Die Gespielinnen des Königs“ sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen „Drei Flaschen Tokaier“ und „Variante Tramper“. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie „Die unsichtbaren Fürsten“ und „Der Hexer aus dem Kupferwald“.

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