Rhinos Reise
Nino hat den Hubschrauber gehört. Auch die Schüsse. Wenig später sieht er die tote Nashornmutter. Neben ihr das Junge. Nino ist entschlossen, das Nashornkalb zu schützen. Und das Wunder geschieht: Rhino vertraut ihm. Aber was soll aus ihm werden? Allein kann er im Busch nicht überleben. Ist der märchenhafte Vorschlag die Lösung, Rhino auf eine weite Reise ins ferne Europa zu schicken – mit Nino als Begleiter?
INHALT:
Die Riesenlibelle
Heuschreckenernte
Abgehackt
Ein harter Tag
Im Nacken die Nacht
Heilkräuterbrei
Bis zum Ngori
Ein Weißhaariger mit Brille
Unter Verdacht
Unglaublich
Ein märchenhaftes Versprechen
Die Nashorn-Lenkung
Geister-Tamtam
Ein bisschen Schumm-Schumm
In der Hauptstadt
Die Nacht vor dem Flug
In letzter Minute
Tunnel mit Klappe
Weißer auf gewirbelter Sand
Wie Früchte am Baum
Feiertage
Ohne Festtagsgesicht
Abschied?
Die Riesenlibelle
Heuschreckenernte
Abgehackt
Ein harter Tag
Im Nacken die Nacht
Heilkräuterbrei
Bis zum Ngori
Ein Weißhaariger mit Brille
Unter Verdacht
Unglaublich
Ein märchenhaftes Versprechen
Die Nashorn-Lenkung
Geister-Tamtam
Ein bisschen Schumm-Schumm
In der Hauptstadt
Die Nacht vor dem Flug
In letzter Minute
Tunnel mit Klappe
Weißer auf gewirbelter Sand
Wie Früchte am Baum
Feiertage
Ohne Festtagsgesicht
Abschied?
Rhino stand nach wie vor inmitten der Giraffenstängel, die er bis auf wenige abgebissen hatte. Anscheinend war er satt; sonst hätte er wohl auch die restlichen Stängel verspeist.
Oder war er krank? Hatte er Schmerzen? Quälte ihn die Wunde?
Als Nino näher kam, sah er, dass der Kräuterbrei zu einem grünen Fladen angetrocknet war. Und dann bemerkte der Junge an den Rändern der Wunde und auch an unverletzten Stellen der Nashornhaut winzige grauweiße Würmer, die sich bewegten.
»Eeh!«, entfuhr es ihm.
»Was ist?«, fragte Humbo.
»Nichts«, behauptete Nino, und sich überwindend, fügte er hinzu: »Nur ein paar Maden.«
»Da siehst du’s«, hakte Humbo ein. »So eklig sind diese Viecher. Die haben alle Maden und alles mögliche Ungeziefer.«
Ja doch, dachte Nino. Er wusste das selbst, und ihn ärgerte, sich nicht besser beherrscht zu haben. Auch jetzt verspürte er Ekel, und dabei ging ihm, ob er wollte oder nicht, durch den Kopf: Vielleicht ist Rhino älter als ich dachte und gar nicht mehr hilfsbedürftig. Vielleicht kommt er von nun an allein zurecht?
Aber da waren die Geier, die noch immer oder schon wieder über der Senke kreisten. Und die Maden an den Wundrändern sahen nicht nur eklig, sondern auch beunruhigend aus. Und wenn Rhino schon allein zurechtkommen sollte, konnte man ihm zum Abschied wenigstens was Gutes tun.
Also knickte Nino vier, fünf der verbliebenen Giraffenstängeldolden ab, zerrieb sie, lockerte den Kräuterfladen und riss ihn ab. Dabei zuckte Rhino zusammen, doch schlug er weder aus, noch lief er weg.
Und dann geschah ein Wunder.
Nino hatte die Wunde, die sauber wirkte, erneut bepflastert. Als er nun über Rhinos Ohren strich, die - anscheinend in Dankbarkeit - wieder wackelten, da drehte das Tier den mächtigen Schädel, schnupperte an der Hand und leckte daran.
Der Brei! Schoss es Nino durch den Kopf. Das Heilmittel - vielleicht taugt es als Lockspeise?
Sachte zog er die Hand vor der Zunge - und ein wenig auch vor den kräftigen Zähnen - zurück, und siehe da: Rhino folgte, setzte sich in Bewegung, kam mit.
Humbo hatte das alles wortlos und aus gebührendem Abstand beobachtet. Jetzt lief er zur Insel, riss die letzten Stängel ab und rannte hinter Nino und Rhino her, wohl um sich am Fortführen des Nashornkalbes zu beteiligen. Kaum aber hatte er die beiden erreicht und die Dolden vor die Nashornnase gehalten, da schnaufte Rhino in seine Richtung, und Humbo ließ die Stängel fallen.
»Mach dir nichts draus«, versuchte Nino ihn zu trösten. »Er wird sich schon an dich gewöhnen.«
»Aber ich mich nicht an ihn«, erwiderte Humbo grimmig.
Er blieb danach hinter Rhino, während Nino vornweg lief. Dabei kamen sie so rasch voran, dass Humbo nach einer Weile behaupten konnte: »Nun wird er doch getrieben, von mir!«
Bald erreichten sie den Ngori, dessen Fluten bereits zurückgegangen waren. An den Ufern hatten sich Tümpel gebildet, Streifen aus Schlamm und seichtem Wasser, die einer Vielzahl von Tieren als Badestrand dienten.
Geb. 1939 in Neustadt am Rennsteig. Oberschulbesuch in IImenau; Medizinstudium in Leipzig und Erfurt. 1965/66 Schiffsarzt; Ausbildung zum Hautarzt und Spezialisierung für Betriebsmedizin;
1973 als Arzt in Guinea-Bissau. Wohnt in Erfurt und arbeitet bis zur Stunde in seinem Beruf.
Wissenschaftliche Publikationen und seit 1971 an die 60 Buchtitel in hoher Gesamtauflage.
Einige Preise literarischer Art. Einspänner seit dem Austritt aus diversen Vereinen.
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- Artikel-Nr.: SW9783956551956
- Artikelnummer SW9783956551956
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Autor
Dietmar Beetz
- Wasserzeichen ja
- Verlag EDITION digital
- Seitenzahl 139
- Veröffentlichung 16.11.2014
- ISBN 9783956551956
- Wasserzeichen ja