Mats & Milad
Oder: Nachrichten vom Arsch der Welt
Mathildas (15) erste Begegnung mit Milad (17) ist ziemlich aufregend: Sie reißt ihn auf einem Bahnübergang von den
Schienen, im letzten Augenblick, bevor der Zug kommt. Nein, stellt sich heraus, er wollte sich nicht umbringen, nur
den Kick spüren. Mats – so nennt sich Mathilda – und Milad verlieben sich heftig ineinander, sie, die Außenseiterin
der Klasse, und er, der in der Autowerkstatt seines aus dem Libanon stammenden Vaters arbeitet. Doch schon bald
beginnen die Probleme: Die schöne Alex findet, dass Milad ziemlich gut aussieht, und David, der immer mal wieder mit
der Naziclique des Orts abhängt, hat sich in Mats verguckt. Diese Naziclique wird richtig aktiv, als sich herausstellt, dass
das Asylbewerberheim der Nachbarstadt asbestverseucht ist und die Geflüchteten neu verteilt werden müssen. Und
schon melden sich auch überall im Ort »Besorgte Bürger«, die vor den Ausländern warnen. Als dann das Sportheim in
Flammen aufgeht, wird es für Mats & Milad wirklich dramatisch …
Eva Rottmann, geb. 1983 in Wertheim, lebt mit ihren Kindern in Zürich, schreibt Theaterstücke
und Prosa, entwickelt eigene Performance- und Theaterprojekte, arbeitet als Literaturvermittlerin
in Schulklassen und als Lehrbeauftragte an der Zürcher Hochschule der Künste. Für ihre
Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt war sie mit ihrem Klassenzimmerstück Die Eisbärin
für den KinderStückePreis der Mühlheimer Theatertage nominiert.
»Geschickt verbindet Rottmann die Freundschaft der Jugendlichen mit zeitdiagnostischen politischen Entwicklungen, setzt sich mit Ausgrenzung und Rechtsradikalismus auseinander und wirft einen Blick auf das Leben in der Provinz. Packende Dialoge, überzeugende Figuren und von sprachlicher Qualität!«
»Dieses Buch ist so viel, es ist die Geschichte einer ersten großen Liebe zwischen Mats, was für Matilda steht, und Milad, es ist eine Geschichte vom Erwachsenwerden in der Povinz […], vor allem aber ist es auch ein Buch über Rechtsradikalismus, denn tatsächlich – anfangs ist die Liebe unbeschwert, wird dann aber herausgefordert, als Mats von David aus der Naziclique angeschmachtet wird; besonders schwierig, weil ihr Freund, Milad, Sohn eines Libanesen ist. […] Also, Wahnsinn, es ist ein Debütroman […] von Eva Rottmann aus dem Hause Jacoby & Stuart, und spielt halt mitten in diesem Milieu der ›Besorgten Bürger‹.«
»Einfühlsam erzählt Eva Rottmann vom Auf und Ab eines Teenagers, von hohem Glück und tiefem Schmerz einer ersten großen Liebe. Neue, wunderbare Gefühle lernt Mats kennen, aber auch unangenehme, peinliche. Ängstlich schützt sie ihre Verletzlichkeit hinter einer ruppigen Fassade. Für die Freundschaft zur schönen Alex trifft sie Entscheidungen, für die sie sich selbst schämt, und angstvoll weicht sie den aggressiven Dorfjugendlichen aus, die die Flüchtlinge vertreiben wollen. […] Schade, dass die Geschichte von Mats und Milad nach einem furiosen Showdown so schnell zu Ende geht.«
»Eva Rottmann versteht es, rasante und humorvolle Dialoge zu schreiben, nah an der Alltagssprache von Jugendlichen. Da wird die Theaterautorin sichtbar. Der Roman bietet viel Diskussionspotenzial für Jungs und Mädchen und eignet sich darum auch als Vorleselektüre auf der Oberstufe.«
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- Artikel-Nr.: SW9783964281401110164