Bummi und Bolle

Bummi, der freche kleine Schnauzer, und Bolle, der gemütliche Dackel, könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch trotz ihrer Gegensätze verbindet die beiden Hunde eine tiefe Freundschaft. Zusammen erleben sie lustige Abenteuer am See, jagen durch die Wiesen und trotzen jedem Sturm – bis eines Tages ihre Freundschaft auf die Probe gestellt wird. Wird es Bummi gelingen, seinen kranken Freund Bolle mit einer mutigen Aktion zu retten? Eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, die junge Leserinnen und Leser ab sechs Jahren begeistert! Zwei junge Hunde – Bummi und Bolle – leben als Freunde in zwei... alles anzeigen expand_more

Bummi, der freche kleine Schnauzer, und Bolle, der gemütliche Dackel, könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch trotz ihrer Gegensätze verbindet die beiden Hunde eine tiefe Freundschaft. Zusammen erleben sie lustige Abenteuer am See, jagen durch die Wiesen und trotzen jedem Sturm – bis eines Tages ihre Freundschaft auf die Probe gestellt wird. Wird es Bummi gelingen, seinen kranken Freund Bolle mit einer mutigen Aktion zu retten? Eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt, die junge Leserinnen und Leser ab sechs Jahren begeistert!



Zwei junge Hunde – Bummi und Bolle – leben als Freunde in zwei Nachbarhäuschen der am See gelegenen Siedlung. Bummi ist ein kleiner grau-weißer drahthaariger Schnauzer. Er hat ein sehr empfindsames, aufbrausendes Temperament. Er fürchtet sich nicht vor dem starken Widder Ramm; senkt Ramm seinen Schädel mit den gefährlichen Hornbolzen, um den kleinen bellenden Teufel anzunehmen, so springt Bummi nicht etwa davon, sondern er flitzt gerade auf den Widder los, duckt mit einem blitzschnellen Satz durch dessen Vorder- und Hinterbeine hindurch und packt den mit gesenkter, mächtiger Stirn wartenden Starrkopf am Schwanz, wobei er ihn zum Spaß der umherstehenden Lämmer rückwärts über die Wiese zerrt.

Ja, Bummi liebt solche Späße. Er ist listig, mutig, ein kleiner Scherzbold. Allerdings, wenn man ihn beleidigt – und er ist sehr schnell beleidigt –, so ist er eine halbe Stunde lang tief gekränkt, eine weitere halbe Stunde traurig; dann aber hat er bereits eine andere Sache entdeckt, die interessanter ist als die Kränkung, eine Sache, mit der er neue Späße treiben kann.

Wenn etwa ein Specht oben an einer Kiefer hämmert, so springt er mit lautem Gekläff ein dutzendmal mit kurzem federndem Anlauf zwei Meter hoch, halb kletternd den Stamm hinauf, obschon er genau weiß, dass er den Specht nicht fangen kann; aber es macht ihm Spaß, und er hat so viel Leben in sich, dass er es einfach tun muss. Bummi ist auch ein ausgezeichneter Schwimmer. Sowie er eine Ente im See erblickt, – platsch – ist er im Wasser und paddelt mit seinen Beinchen drauflos. Er liebt das Wasser. Aber er liebt es auch, durchs hohe Gras zu jagen; dabei macht er plötzlich mit allen Vieren Luftsprünge wie eine Gazelle, viel zu hoch für einen so kleinen Hund. Alles ist Leben und Freude an ihm. Und gleichsam der Gradmesser seiner Freude ist sein pinselartiges Stummelschwänzchen, das dann wie ein kleiner Propeller im Kreise wirbelt.

Das genaue Gegenteil zu Bummi ist sein Freund Bolle, ein junger, schwarzer, langhaariger, krummbeiniger Dackel; er sieht aus wie ein uralter, bärtiger Mann. Das kommt zum Teil daher, weil Bolle sich mit seinen kurzen, nach außen abgebogenen Laufstummeln nur wackelnd und langsam bewegen kann. Zudem hat Bolle stets einen nachdenklichen, ja traurigen Ausdruck in seinem von langen schwarzen Haaren fast zugewachsenen Gesicht. Bolle liebt es gar nicht, durchs hohe Gras zu jagen oder gar zu schwimmen. Er liegt vielmehr ruhig auf der Straße und rührt sich auch nicht, wenn ein Auto kommt. Weshalb soll er aufstehen, da er genau weiß, dass der Wagen vor ihm halten und der Fahrer fluchend aussteigen wird; es ist dann immer noch Zeit, dem Erzürnten die Zähne zu zeigen und zur Seite zu wackeln. Mehrmals erhielt er dennoch einen Tritt, einmal hat man ihm die Pfoten zerquetscht; aber Bolle besitzt Charakter, er besteht auf seinem Recht auf die Straße. Nach wie vor liegt er mit unerschütterlicher Ruhe mitten auf der Fahrbahn. Vielleicht hängt Bolles Straßenlage auch damit zusammen, dass er sich einfach so schnell nicht erheben kann, dass dies komisch wirken könnte und dass er dies nicht zulassen darf, wo doch alles an ihm so voller Ruhe und Würde ist.



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

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