Kommissar Bremshey und der Mord in der Marsch: Ostfrieslandkrimi

Es war ein typischer ostfriesischer Morgen. Der Wind fegte über die weiten Felder und blies kalte Nieseltropfen vor sich her, während die Teekannen in den Häusern vor sich hin zischten und die Ostfriesen ihren ersten "Moin!" in die Welt hinausgrüßten. Emden, mein Revier, erwachte in aller Gemütlichkeit. Doch nicht für lange.



Ich, Kommissar Ubbo Bremshey, leitete bereits seit zehn Jahren die Mordkommission in Emden. Mein Kollege Frerich Bolten, ein stämmiger Mann mit kurzen, dichten Haaren und einer Vorliebe für Pfefferminzbonbons, war ebenfalls seit einigen Jahren an meiner Seite. Unser beider Wissen und Erfahrung ergänzten sich gut, und zusammen hatten wir so manchen Fall gelöst. Doch der heutige Morgen sollte anders beginnen.



Kaum hatte ich mein vertrautes Büro im dritten Stock des backsteinroten Kommissariats betreten, klingelte auch schon das Telefon. Leise fluchend – Erwartungen an einen ruhigen Start in den Tag hatte ich – griff ich zum Hörer.



„Ja, Bremshey hier.“



„Ubbo, hier ist Frerich. Wir haben eine Leiche in einem Graben bei Pewsum gefunden.“ Pewsum lag in der Gemeinde Krummhörn, einem Gebiet, das weltbekannt ist für seine Windmühlen. Kein Ort für einen Mord, sollte man meinen.