Eine Kriminalgeschichte & Das graue Haus in der Rue Richelieu

Auszug: 'An einem sonnigen Maimorgen gingen zwei Herren über die Brücke in Paris, die den Namen pont neuf führt. Unweit von der Statue König Henri IV., welche die Brücke ziert, blieb der ältere stehen, mit einer raschen Bewegung faßte er die Hand seines jugendlichen Begleiters und sagte: »heute vor siebzehn Jahren« – aber plötzlich hielt er inne und schwieg. »Was wolltest Du mir erzählen lieber Vater?«, fragte der Jüngling und blickte liebevoll den Ersteren an. »Nichts von Bedeutung mein teurer Alphonse, man muß Vergangenes vergangen sein lassen«; erwiderte der Vater. Alphonse kannte... alles anzeigen expand_more

Auszug: 'An einem sonnigen Maimorgen gingen zwei Herren über die Brücke in Paris, die den Namen pont neuf führt. Unweit von der Statue König Henri IV., welche die Brücke ziert, blieb der ältere stehen, mit einer raschen Bewegung faßte er die Hand seines jugendlichen Begleiters und sagte: »heute vor siebzehn Jahren« – aber plötzlich hielt er inne und schwieg. »Was wolltest Du mir erzählen lieber Vater?«, fragte der Jüngling und blickte liebevoll den Ersteren an. »Nichts von Bedeutung mein teurer Alphonse, man muß Vergangenes vergangen sein lassen«; erwiderte der Vater. Alphonse kannte ihn zu gut, um eine zweite Frage auszusprechen, er bemerkte, daß sein Vater bleich geworden war und mit starren Blicken hinab auf die Seine schaute, welche ruhig dahin floß, nur durch wenige Fahrzeuge belebt. Er wagte nicht zu reden, aber er dachte desto mehr. Endlich erwachte Herr Henri Maurice, dies war der Name des älteren Herrn, aus seinem Nachdenken und freundlich, wie es stets seine Weise, sagte er zu Alphonse, »Es ist Zeit, Herr Duresnell wird uns erwarten, wir wollen nicht unpünktlich sein.« »Kennst Du Herrn Duresnell näher, Vater? glaubst Du, daß ich in seinem Hause gut aufgenommen sein werde?« »Ich weiß, daß Herr Duresnell über große Reichtümer gebietet und ein Mann ist, vor dem sich Jeder tief verbeugt, wenn er auf der Börse erscheint. Es ist meinem Freunde nicht ganz leicht geworden, Dir einen Platz im Duresnellschen Comptoir zu verschaffen, aber da Du Kenntnisse und Fleiß besitzest, wird es Dir nicht schwer Dich anfangs nützlich, und später unentbehrlich zu machen. Du trittst jetzt auf die erste Stufe, welche Dich auf den Weg zu dem Tempel der Zufriedenheit und des Wohlstandes führen soll, siehe zu, daß Du auf dieser nicht ausgleitest«

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