2030: Die Fünfte Kraft

Die Menschen haben sich seit jener Zeit, in der ein evolutionärer Zufall sie mit Intelligenz beglückte, nicht wesentlich weiterentwickelt. Entzieht man ihnen den sogenannten zivilisatorischen Fortschritt, und sei es nur, dass man für ein paar Stunden den Strom abstellt, so fallen sie alsbald in alte, instinktive Muster zurück, welche nicht selten egoistische und rücksichtslose Charakterzüge zutage bringen.

Nimmt die Dramatik zu und man verwehrt ihnen Wasser und Nahrung, so werden Regeln, die das tägliche Miteinander gestalteten, rapide außer Kraft gesetzt. Wo zuvor Ordnung herrschte, stellt sich Anarchie ein. Brave Bürger, die sich im Supermarkt an der Kasse einreihten, randalieren und legen zuerst ihre soziale Kompetenz, dann ihr Mitgefühl ab. Den schlimmsten Schlusspunkt der Eskalation setzen Kriege, in denen sie ihre Menschlichkeit verlieren und plündern und morden.

Zieht man das alles ins Kalkül, so kommt man zwangsläufig zu dem Schluss, dass die Menschheit sich im Lauf ihrer Entwicklung nur einen winzigen Schritt von jenen Jägern und Schädelspaltern entfernt hat, die gerade lernten, das Feuer zu beherrschen. Der einzige signifikante Unterschied zu damals lautet: In der Gegenwart nutzt man keinen Faustkeil mehr, sondern ein Smartphone.

Um die menschliche Zivilisation zu erhalten und vor dem Abgleiten in die Anarchie und dem anschließenden Untergang zu bewahren, wird ein Plan benötigt, der die Urinstinkte zähmt und unterdrückt. Es muss so geschehen, dass es die Menschen nicht bemerken.

Stellarus Parcellus

Erster Gestalter der Fünften Kraft