Das Haus der Intriganten: Kriminalroman

Nur in der großen Metropole konnte das Haus lautlos, geheimnisvoll und unbemerkt vorbeiziehen, ohne dass man mit den Zungen schnalzte und die Neugierde der Menschen erregte. Es war nicht so, dass Nr. 13 abseits stand - die Fernon-Terrasse war eine schicke Häuserzeile, in der größtenteils Leute von Rang wohnten. Die anderen Häuser waren hell und sauber, in den Fenstern standen Blumenkästen und dahinter waren Seidenjalousien. Nachts schimmerten Lichter darin, glitzernde Kutschen standen vor den offenen Türen. Umso mehr fielen der Rost und die Vernachlässigung von Nr. 13 auf. Es war wie ein schrecklich schwarzer, kariöser Zahn in einem... alles anzeigen expand_more

Nur in der großen Metropole konnte das Haus lautlos, geheimnisvoll und unbemerkt vorbeiziehen, ohne dass man mit den Zungen schnalzte und die Neugierde der Menschen erregte. Es war nicht so, dass Nr. 13 abseits stand - die Fernon-Terrasse war eine schicke Häuserzeile, in der größtenteils Leute von Rang wohnten. Die anderen Häuser waren hell und sauber, in den Fenstern standen Blumenkästen und dahinter waren Seidenjalousien. Nachts schimmerten Lichter darin, glitzernde Kutschen standen vor den offenen Türen.





Umso mehr fielen der Rost und die Vernachlässigung von Nr. 13 auf. Es war wie ein schrecklich schwarzer, kariöser Zahn in einem ansonsten perfekten Ensemble. Es gab kein Licht, die schlecht gestrichenen Jalousien waren immer unten, die Vordertreppe war schmierig, die Scheiben waren schwarz von den Jahren. Die Nachbarn spielten gelegentlich unbedacht auf Nr. 13 an; sie glaubten, dass dort ein Herr namens Colville wohnte. Es hieß, er sei ein Wissenschaftler oder etwas in der Art. Aber niemand wusste es wirklich, und es interessierte auch niemanden. Niemand war jemals in dem Haus gewesen, von dem man annahm, dass es nur teilweise möbliert war. Das gleiche Gefühl der Einsamkeit und des Geheimnisses durchdrang auch das Innere von Nr. 13. Die noblen Empfangsräume im ersten Stock wurden nie geöffnet; tatsächlich hatten sie jahrelang nicht das Licht der Welt erblickt. Überall herrschte eine geheimnisvolle Stimmung, der brütende Geist eines unermesslichen Problems. Und doch ruhten der schwarze Staub und die hängenden Spinnweben auf unbezahlbaren Bildern und Kunstwerken, auf alten Wandteppichen, Möbeln und orientalischen Teppichen. Jemand hatte vor Jahren eine alte Cellini-Epergne mit Blumen gefüllt, und die geschwärzten Stängel waren immer noch da. So viel konnte das Mädchen sehen, das dort mit einer einsamen Kerze in der Hand stand und furchterregend um sich blickte.

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