Stern Crime 34/2020 - Böse

Durch die Stadt der Engel zieht ein Mann. Er folgt dem Teufel

Angst macht uns jedes Verbrechen. Aber einige erschüttern uns mehr als andere. Manche, weil sie so brutal sind, manche, weil das Opfer uns besonders schützens- oder liebenswert erscheint. Und bei manchen ist die Erklärung nicht ganz so einfach zu finden. Für diese Ausgabe hat sich unsere Autorin Chantale Rau auf eine emotionale Spurensuche begeben. Sie recherchierte zum Fall des "Norddeutschen Pferderippers", der Dutzende Hengste, Fohlen und Stuten nachts in Ställen und auf Weiden erstochen hat. Seine Opfer waren keine Menschen, sondern Tiere. Dennoch sorgte dieser Fall bundesweit für außergewöhnlich große Empörung und Besorgnis.... alles anzeigen expand_more

Angst macht uns jedes Verbrechen. Aber einige erschüttern uns mehr als andere. Manche, weil sie so brutal sind, manche, weil das Opfer uns besonders schützens- oder liebenswert erscheint. Und bei manchen ist die Erklärung nicht ganz so einfach zu finden. Für diese Ausgabe hat sich unsere Autorin Chantale Rau auf eine emotionale Spurensuche begeben. Sie recherchierte zum Fall des "Norddeutschen Pferderippers", der Dutzende Hengste, Fohlen und Stuten nachts in Ställen und auf Weiden erstochen hat. Seine Opfer waren keine Menschen, sondern Tiere. Dennoch sorgte dieser Fall bundesweit für außergewöhnlich große Empörung und Besorgnis. Oder vielleicht genau deswegen? Warum berühren uns manche Taten besonders tief? Unsere Autorin ging auch dieser Frage nach. Sie traf den Leiter der damaligen Sonderkommission, der sich bis heute schwer erklären kann, warum ausgerechnet ein Fall von Tierquälerei sein prominentester wurde. Sie sprach mit Züchtern, mit LKA-Beamten und wälzte psychologische Fachliteratur. Pferde haben für uns symbolische Bedeutung, ist darin zu lesen. Wir kennen sie als edle Begleiter aus Märchen und Sagen, sie stehen für Stärke und Reinheit, sie gelten als treu und vertrauensvoll, als menschenfreundlich und friedlich. Womöglich haben diese Zuschreibungen Privatleute dazu bewegt, für Hinweise eine Belohnung auszusetzen, die mehr als 20-mal so hoch war wie die in einer zeitgleich laufenden Mordermittlung. Hinweise zu einem Delikt, das manche banal nennen würden im Vergleich zu anderen Taten, mit denen auch wir bei Crime uns vorrangig beschäftigen. Der Fall ist außergewöhnlich, aber vielleicht genau deshalb lehrreich. Er zeigt, dass ein Verbrechen für mehr als nur die jeweilige Einzeltat steht. Es ist eine symbolhafte Handlung, ein Angriff auf ein Gut, das uns kostbar ist. Auch deshalb machen Verbrechen Angst. Und deshalb wollen wir begreifen, wieso sie geschehen.



STERN CRIME - das erfolgreiche True-Crime-Magazin // Unter dem Motto ""Wahre Verbrechen. Wahre Geschichten."" berichtet STERN CRIME von realen Kriminalfällen und deren Aufklärung, beleuchtet aber auch das Schicksal der Opfer und die Motive des Täters. Das Heft liefert alle zwei Monate einfühlsame Texte und zurückhaltende, aber zugleich eindringliche Bebilderung der Geschichten.



Stern Crime

No. 34

06 / SELBER SCHULD

08 / BÖSE

22 / AUS DER ASSERVATENKAMMER

24 / DER PFERDERIPPER

36 / DER KOFFER

48 / ENGE UND WUT

64 / UNTER UNS

74 / BAD RABBI

86 / LEUGNER UND REUIGE

94 / LUKA UND MANNY

108 / MEIN BILD

110 / LADY BOSS

120 / ZIRKUSKINDER

126 / "ABER NICHT STÄNDIG DIESE

CLIFFHANGER!"

132 / BÜCHER UND FILME

138 / DER PROMINENTE FALL

03 / EDITORIAL

134 / LESERBRIEFE

136 / MITARBEITER, IMPRESSUM

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