Stern Crime 26/19 - ENGEL

Man fand sie im Wald. Keiner wusste, wer sie war. Und dass sie nicht allein starb

Mörder zerstören nicht nur die Familien der Menschen, die sie getötet haben, sie machen auch ihre eigenen Angehörigen zu Opfern. Es sind Opfer, die nicht auf Mitgefühl hoffen dürfen, Opfer, von deren Leid kaum einer hören will. Sie werden oft ausgegrenzt, am Arbeitsplatz, in ihrem Wohnort, vom Freundeskreis. Sie müssen sühnen, ohne sich schuldig gemacht zu haben. Viele von ihnen haben daraufhin mit unvereinbaren Gefühlen zu kämpfen: Sie schämen sich, sie sind wütend, sind verzweifelt, aber sie sehnen sich zugleich nach dem Menschen, den sie etwa als fürsorglichen Vater kannten oder als liebevollen Ehemann.... alles anzeigen expand_more

Mörder zerstören nicht nur die Familien der Menschen, die sie getötet haben, sie machen auch ihre eigenen Angehörigen zu Opfern. Es sind Opfer, die nicht auf Mitgefühl hoffen dürfen, Opfer, von deren Leid kaum einer hören will. Sie werden oft ausgegrenzt, am Arbeitsplatz, in ihrem Wohnort, vom Freundeskreis. Sie müssen sühnen, ohne sich schuldig gemacht zu haben. Viele von ihnen haben daraufhin mit unvereinbaren Gefühlen zu kämpfen: Sie schämen sich, sie sind wütend, sind verzweifelt, aber sie sehnen sich zugleich nach dem Menschen, den sie etwa als fürsorglichen Vater kannten oder als liebevollen Ehemann. Schlagartig sind sie mit jahrelangen Lügen konfrontiert, die ihr Leben für immer erschüttern. Sie quälen sich mit Fragen; es sind Fragen, auf die sie selten Antworten finden. Wie konnte ich mich so täuschen? Bin ich mitschuldig? Hätte ich die Tat verhindern können? Kann ich das Unverzeihliche verzeihen? Soll ich Kontakt halten? Einen Mörder unterstützen? Einen Mörder weiter lieben? Kann ich das? Darf ich das? Kerri Rawson ist die Tochter von Dennis Rader, einem der berüchtigtsten Serientäter der USA. Sie hat öffentlich über "meinen Vater, den Killer" gesprochen, davon handelt eine Geschichte dieser Ausgabe; sie hat sogar ein Buch geschrieben. Über ihr jahrelanges Trauma zu berichten, sagt Kerri Rawson, sei für sie wie eine Befreiung. Hinterbliebene der Opfer reagierten verständnislos. So etwas bringe Rader wieder die Aufmerksamkeit, nach der sich dieser Narzisst so sehr sehne, sagt der Sohn einer der getöteten Frauen. Kerri Rawson hat solche Vorwürfe befürchtet. "Ich habe es aber nicht für ihn getan, sondern für mich", wehrt sie sich. Kerri Rawson hat oft an die Marter der Opfer ihres Vaters gedacht, an den Kummer der Angehörigen. Am Ende hat sie für sich etwas in Anspruch genommen, was das Recht jeder Familie sein sollte: die eigene Geschichte zu erzählen.



STERN CRIME - das erfolgreiche True-Crime-Magazin // Unter dem Motto ""Wahre Verbrechen. Wahre Geschichten."" berichtet STERN CRIME von realen Kriminalfällen und deren Aufklärung, beleuchtet aber auch das Schicksal der Opfer und die Motive des Täters. Das Heft liefert alle zwei Monate einfühlsame Texte und zurückhaltende, aber zugleich eindringliche Bebilderung der Geschichten.



Stern Crime

No. 26

06 / HALBGÖTTER IN SCHWARZ

08 / ENGEL

20 / DER BESTATTER

32/ TODESSPIEL

42 / AUS DER ASSERVATENKAMMER

46 / MEIN VATER, DER SERIENKILLER

58/ "ICH MUSS WISSEN,

AUF WELCHER SEITE ICH STEHE"

66/ FREIBRIEF FÜR DEN HASS

80/ EIN SPEZIALIST

82 / DER MUTTERMÖRDER

100/ MEIN BILD

102/ DIE DOUGHERTY-GANG

114 / FLEISCHESLUST

128 / "KEINE FREUNDE ZU

HABEN REGT DIE FANTASIE AN"

133 / BÜCHER UND FILME

138/ DER PROMINENTE FALL

03 / EDITORIAL

134 / LESERBRIEFE

136/ MITARBEITER, IMPRESSUM

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