Feuerwehr – Die Logik der Kinderwelt

Der Autor erzählt die faszinierende Geschichte eines Jungen, dessen kindlicher Drang, die Welt um ihn herum nach seinen eigenen Regeln zu gestalten, auf die strengen Erwartungen der Erwachsenen prallt. Zwischen Flammen, Chaos und unschuldiger Neugier erleben wir die Perspektive eines Kindes, das die Welt anders sieht. Mit Humor und Nachdenklichkeit lässt Friedrich Wolf uns die Bedeutung von Erziehung, Verständnis und Freiheit im Umgang mit kindlicher Kreativität neu betrachten. Ein zeitloser Klassiker, der uns zeigt, dass Kinder ihre eigenen Wege finden, die Welt zu verstehen – oft auf unerwartete Weise. Das war mein Augenblick. Ich hatte genau gesehen,... alles anzeigen expand_more

Der Autor erzählt die faszinierende Geschichte eines Jungen, dessen kindlicher Drang, die Welt um ihn herum nach seinen eigenen Regeln zu gestalten, auf die strengen Erwartungen der Erwachsenen prallt. Zwischen Flammen, Chaos und unschuldiger Neugier erleben wir die Perspektive eines Kindes, das die Welt anders sieht. Mit Humor und Nachdenklichkeit lässt Friedrich Wolf uns die Bedeutung von Erziehung, Verständnis und Freiheit im Umgang mit kindlicher Kreativität neu betrachten. Ein zeitloser Klassiker, der uns zeigt, dass Kinder ihre eigenen Wege finden, die Welt zu verstehen – oft auf unerwartete Weise.



Das war mein Augenblick. Ich hatte genau gesehen, wie es gemacht wurde. Ohne mit der Wimper zu zucken, jeder Zoll ein Mann, stand ich mit dem metallenen Spritzenende auf dem Blechdach und kommandierte: „Erster Hydrant klar! Wasser weiter vorlegen! Sprungtuch und Brandleiter … marsch, marsch!“ Die nächsten Befehle brachte ich nur hustend hervor. Rauch und Flammen kamen schon über mich hinaus. Ich rutschte auf dem Dach etwas rückwärts und spritzte ein dünnes Strählchen in das Feuermeer. Aber selbst das versagte nach einer Minute; der Schlauch war durchgebrannt.

Ganz Nerv stand ich oben und übersah die Lage. Es war nichts mehr zu retten. „Menschenleben waren nicht zu beklagen.“ Ich hatte meine Pflicht getan. Es blieb nur noch ein Rettungsweg für mich selbst. Rückwärts. Dort stieß an unseren Garten der Hof des Fotografen Eisele. Angelehnt an unsere Mauer hatte er seine Tische mit neuesten Fotoplatten aufgebaut, von denen er in der Sonne Abzüge machte. Mitten auf diesen Tisch sprang ich … höhere Gewalt. Etwa ein Dutzend Platten zerbrachen.

Inzwischen brannte das Gartenhaus lichterloh. Aus allen Häusern ertönten Schreckensrufe. Ich musste einen sehr weitläufigen Rückzug über glasgespickte Gartenmauern antreten. Nach einer halben Stunde hörte ich plötzlich richtige Feuerwehrsignale. Die Feuerwehr rückte aus. Ich brachte es kaum fertig, nicht dabei zu sein. Aber mir schwante Schlimmes.



Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.

Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.

Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.

Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.

Staatliche Auszeichnungen

1943: Orden Roter Stern

1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock

1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.

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