Napoleons Soldaten in Westfalen
aus Historische Kurzgeschichten aus Westfalen
Wie Westfalen sich gegen die französiche Besatzung um 1810 wehrte
Ein schweres Getrappel von vielen Hufen kommt die schmutzige Dorfstraße herunter und hält bei den letzten Höfen. Gleich darauf wird beim Maire* von Lütkehusen mit groben Fäusten und Fußtritten an das verschlossene Dielentor gepoltert, dass es nur so donnerte. Die Franzosen nennen den Bauernvogt „Herr Maire“ und der Amtmann heißt „Juge de paix“* sowie das Land, Kanton Hausberge, Distrikt Minden, Weser-Departement. Beim ersten „Hallo“ ertönt ein wütendes Gebell des struppigen, schwarzen Kettenhundes, der aus dem Hundeloch neben der Tür herausschießt. Auf der Diele ein Geklapper von Pantinen und eine Weiberstimme. Der Holzriegel wird von innen zurückgestoßen. „Herrje, was ist das?“ Wie oft hatte die Sennebäuerin in diesem Jahr schon die Franzosen auf ihrem Hof gehabt. Bunte Französische Uniformen mit dunklen dreisten Gesichtern unter roten Federbüschen und daneben vor Aufregung der schwitzende und verstört schauende Amtsdiener, der mit einen Papier in der Hand wedelt. Bis Anno 1813 musste Bauer Senne noch auf seine Rache warten, dann erhob sich auch das preußische Gebiet Westfalens gegen die napoleonischen Truppen. Alles, was Waffen tragen konnte, strömte zu den Fahnen. Die Grafschaft Mark stellte trotz der starken Verluste an jungen Leuten in der Franzosenzeit in vier Wochen 3.300 Mann. Besonders zeichnete sich der Kreis Hagen aus, dessen Bataillon fast nur aus Freiwilligen bestand.
Hinweis: Diese Kurzgeschichte ist dem Buch "Historische Kurzgeschichten aus Westfalen" entnommen.
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- Artikel-Nr.: SW337052.1
- Artikelnummer SW337052.1
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Autor
Detlef Albrecht
- Verlag Atelier MargitsArt
- Seitenzahl 36
- Veröffentlichung 01.01.2011
- Verlag Atelier MargitsArt